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Die Illusion erwachsen zu sein: Die Urverletzung: Wie sieht Ihre Achillesferse aus?

Sylvia Reifegerste

Sylvia
Reifegerste

Die Illusion erwachsen zu sein
Kapitel:

Die Urverletzung: Wie sieht Ihre Achillesferse aus?

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Die Illusion erwachsen zu sein

Erwachsen. Und doch gefangen im Kindverhalten.
Die Urverletzung und ihre Folgen

Sylvia Reifegerste


Die Urverletzung: Wie sieht Ihre Achillesferse aus?

Es ist im Grunde relativ einfach, mehr über die Urverletzung zu erfahren. Sie brauchen sich dazu nur anzuschauen, wann sie sich das letzte Mal verletzt fühlten und diese Situation näher zu beleuchten:

Sobald Ihnen klar ist, wie Ihre Achillesferse aussieht, wissen Sie welcher Teil in Ihrer Kindheit verletzt wurde.

Über die Beantwortung der Fragen können Sie auch genau sehen, was Ihnen immer noch fehlt, was Sie heute noch brauchen und wie Ihr Verhalten aussieht, wenn Sie diese Dinge nicht bekommen. Sie ahnen gar nicht, wie stark die Urverletzung einen beeinflusst und das Leben bestimmt. Sie hat einen großen Einfluss auf viele unserer Verhaltensweisen. Wenn wir uns nicht annehmen wie wir sind und etwas anderes sein oder darstellen "wollen", werden wir von der Urverletzung bestimmt. Wenn wir als Erwachsene leicht verletzbar sind, bekommen wir es schnell mit folgenden Dingen zu tun: Streitereien, Ablehnungen, Rechthaberei, Belehrungen, Besserwisserei, Profilierungen sowie etwas sich und anderen beweisen "müssen".

Sicherlich interessiert es Sie jetzt, was Sie nun als Kind so verletzt hat, dass es so einen großen Einfluss auf Ihr ganzes Leben hat. Vielleicht vermuten Sie, dass es etwas sehr spektakuläres ist. Die Urverletzung ist in den meisten Fällen jedoch völlig "banal" und unspektakulär. Wie ich Ihnen bereits in den vorherigen Kapiteln mitteilte, reicht schon eine Kleinigkeit aus, um eine Verletzung in einem Kind auszulösen.

Ein Säugling oder Kleinkind ist allen Situationen aufgrund seiner Uneigenständigkeit völlig abhängig und fühlt sich daher viel schneller bedroht, als ein erwachsener Mensch!

Um der Urverletzung auf die Spur zu kommen, ist es sinnvoll sich die Zeit vor Ihrer Geburt (Schwangerschaft) und die ersten drei Lebensjahre anzuschauen. Die meisten Menschen haben Schwierigkeiten sich an diese Zeit zu erinnern, da sie ja auch viele Jahre zurückliegt. Vielleicht wissen Sie aber aus Erzählungen, was sich in etwa zugetragen hat. Vielleicht kommen Sie auch mit Hilfe der folgenden Übung ein Stück weiter:

Übung: Der Urverletzung auf der Spur

Nehmen Sie sich etwas Zeit und machen Sie sich bitte bewusst, was Ihnen zu dem Zeitpunkt als Ihre Mutter mit Ihnen schwanger war und zu Ihrer Geburt sowie zu Ihrer Kindheit erzählt wurde. Beantworten Sie bitte im Anschluss die folgenden Fragen:

  1. Waren Sie ein Wunschkind, oder waren Sie mehr ein "Versehen"?
  2. Falls Sie ein Wunschkind waren, haben sich Ihre Eltern genau das Geschlecht gewünscht was Sie haben, oder wollten Sie statt eines Mädchens/Jungen lieber einen Jungen/ein Mädchen?
  3. Waren evtl. andere Erwartungen an Ihre Geburt geknüpft (wie z.B. ein Kind verbindet und rettet die Ehe, oder ist die Erfüllung bzw. der Sinn im Leben der Eltern oder eines Elternteils usw.)
  4. Wie hat sich Ihre Mutter während der Schwangerschaft überwiegend gefühlt? Hatte Ihre Mutter während der Schwangerschaft ein Trauma?
  5. War Ihr Vater während der Schwangerschaft anwesend und wie hat er sich um Ihre Mutter gekümmert?
  6. Wie sind Sie auf die Welt gekommen? Wurden Sie sofort zu Ihrer Mutter gelegt?
  7. Wurden Sie gestillt und wie ist Ihr Verhältnis heute zur Nahrung?
  8. Welche Probleme hatten Ihre Mutter und Ihr Vater zum Zeitpunkt Ihrer Geburt? (Bitte betrachten Sie Mutter und Vater jeweils als Einzelperson und ebenso beide als ein Paar)
  9. Wie sahen die wohnlichen, beruflichen und finanziellen Verhältnisse Ihrer Eltern zum Zeitpunkt der Schwangerschaft und in Ihren ersten drei Lebensjahren aus?
  10. Wie haben Sie als Kind Liebe erfahren?
  11. Wodurch haben Sie am meisten Aufmerksamkeit von Ihren Eltern bekommen?
  12. Was hat Ihnen als Kind am meisten gefehlt?

Sicherlich ist Ihnen durch die Beantwortung der Fragen bereits einiges klarer geworden. Vielleicht haben Sie aber keinen Plan, wie Sie die Antworten im Zusammenhang mit einer Urverletzung bringen können. Keine Bange, ich werde Sie damit nicht alleine lassen und Ihnen noch ein wenig Unterstützung geben, indem ich auf die Bedeutung der einzelnen Fragen näher eingehe. Dadurch wird die Verletzung viel klarer und deutlicher und vielleicht finden Sie sich sogar in dem einen oder anderen Beispiel wieder.

Vorweg sei aber gesagt, dass ich nur einige Möglichkeiten aufgeführt habe. Die Ursachen und Folgen für eine Urverletzung sind sehr viel umfangreicher und würden den Rahmen des Buches an dieser Stelle sprengen. Daher habe ich nur die "gängigsten" in einer vereinfachten Form aufgeführt:


1. Frage: Waren Sie geplant oder waren Sie mehr ein "Versehen"?

Falls Sie nicht geplant sondern zu einem ungünstigen Zeitpunkt gekommen sind, fühlen Sie sich im Leben und dadurch auch in vielen Situationen unerwünscht und unwillkommen. Sie leisten und wollen sich und anderen (unbewusst) beweisen, dass Sie ein Recht haben, hier auf der Welt willkommen zu sein. Sie "kämpfen" um Ihr Dasein und um Ihre Existenz.

Falls es sogar Abtreibungsgedanken seitens der Mutter oder des Vaters gab, kann es zu einer starken Lebens-Bedrohung gekommen sein. Spätere Folgen sind häufig Klaustrophobie, sowie Panik und -Angstattacken sowie starke Kontrolle und Einflussnahme auf das Leben.

Falls Sie geplant waren: wird ihr Ego häufig das Wort haben, sie glauben, dass Ihnen viel im Leben zusteht und können sehr ärgerlich werden, wenn Sie nicht das bekommen, was Sie haben wollen. Zu einer Verletzung kommt es, wenn das Außen Ihr "Wollen" und Ihre Erwartungshaltung bzw. Ihre Forderungen nicht erfüllt.


2. Frage: Falls Sie ein Wunschkind waren, haben sich Ihre Eltern genau das Geschlecht gewünscht, was Sie haben oder wünschten sie sich statt eines Mädchens/Jungen lieber einen Jungen/ein Mädchen?

Falls beide oder ein Elternteil sich statt eines Jungen ein Mädchen oder statt eines Mädchen einen Jungengewünscht haben, werden Sie als Erwachsener Schwierigkeiten haben, zu sich als Frau/Mann zu stehen. Nehmen wir an, Ihre Eltern haben sich sehnlichst einen Jungen (Stammhalter) gewünscht, sie sind aber ein Mädchen geworden. Bereits im Mutterleib haben Sie wahrgenommen, dass Sie die Erwartungen Ihrer Eltern (oder eines Elternteils) nicht erfüllen können und es mit der Geburt zu einer Enttäuschung kommt.

Sie verbinden daher, dass Ihr Geschlecht unerwünscht ist und lehnen es ebenso ab. Das bleibt auch der Fall, wenn sich Ihre Eltern über Sie als Mädchen gefreut haben. Sie werden sich in Ihrem Geschlecht unwohl fühlen und es später (meistens beginnend ab der Pubertät), ablehnen und/oder versuchen es zu bekämpfen (z.B. über eine Essstörung). Gleichzeitig werden Sie versuchen, andere Menschen nicht mehr zu enttäuschen. Sie erfüllen die Erwartungen der anderen Menschen, um deren Anerkennung zu bekommen. Vor allem aber werden Sie alles vermeiden, um nicht erneut zu einer Enttäuschung zu werden.

Wenn Sie den Vorstellungen Ihrer Eltern entsprochen haben, dann konnten Sie Vertrauen in Ihr eigenes Geschlecht entwickeln. Es sei denn, dass die Vorgaben vom gleichgeschlechtlichen Elternteil ungesund waren. In diesem Fall kann es zu einem inneren Konflikt kommen. Das kann dazu führen, dass keine wirkliche Identifizierung mit der eigenen weiblichen/männlichen Rolle stattfindet. Die Verletzung findet in diesem Fall also meistens während oder erst nach der Geburt statt.


3. Frage: Waren evtl. andere Erwartungen an Ihre Geburt geknüpft (wie z.B. ein Kind verbindet und rettet die Ehe, oder ist die Erfüllung bzw. der Sinn im Leben der Eltern oder eines Elternteils usw.)

Hier verhält es sich ähnlich wie mit der 2. Frage, wenn die Erwartungen nicht erfüllt wurden. Nehmen wir an, die Eltern oder ein Elternteil wünscht sich ein Kind, weil sie sich erhofft, Ihren Partner an sich zu binden oder, die bereits wackelige Ehe mit dem Kind zu retten. Das Kind hat somit die Rolle des Helfers bzw. Retters.

Scheitert die Ehe, glaubt das Kind, dass es seine Schuld ist und, dass es versagt hat. Das führt in der Regel dazu, dass es sich selbst und seinen Fähigkeiten nicht mehr vertrauen wird. Es wird aus Angst erneut zu versagen zu einem Menschen, der sich verausgabt und sich über Erfolge definiert. Um den Leistungsdruck stand zu halten, werden eine vermehrte Kontrolle und ein Perfektionsanspruch eingesetzt. Im anderen Extrem wird dieses Kind zum Leistungsverweigerer. Die Angst vor einem erneuten Versagen und Scheitern bestimmt das Leben. Es kommt zu vielen Verzögerungen und zur Verschiebetaktiken. Das Kind und der spätere Erwachsene lebt mehr in der Theorie als in der Praxis.

Entspricht das Kind den Erwartungen und erfüllt sie, kommt es ebenfalls zu einem Urschmerz. Die Ursache für das Urtrauma liegt in der Erfüllung der Erwartungen anderer. Jemand der die Erwartungen anderer erfüllt, übersieht seine eigenen Bedürfnisse und verrät sich letztendlich selbst. Wir haben es hier also mit einem Verrat, dem "Selbstverrat" zu tun. Es werden die Erwartungen anderer erfüllt, um anerkannt zu werden und Beifall zu bekommen. Die eigenen wahren Bedürfnisse werden dabei übersehen. Der Selbstverrat der damit einhergeht, verursacht jedes Mal einen inneren Schmerz und es kommt unabhängig wie hoch die Anerkennung in Außen auch sein mag, zu keiner Erfüllung.


4. Frage: Wie hat sich Ihre Mutter während der Schwangerschaft überwiegend gefühlt? Hatte Ihre Mutter während der Schwangerschaft ein Trauma?

Jedes Gefühl der Mutter hat Einfluss auf das Ungeborene. Selbst Spannungen, die nur ansatzweise zu spüren sind, nimmt das Ungeborene im Mutterleib wahr. Hier ist entscheidend, wie das hauptsächliche Gefühl der Mutter während der Schwangerschaft war. Wenn sie sich überwiegend schlecht gefühlt hat, sich oder ihren Bauch ablehnte, fühlt sich das Kind verantwortlich für diese Gefühle bzw. den Gemütszustand der Mutter. Es wird später versuchen, die Mutter zu unterstützen, um für die Mutter keine weitere Belastung zu sein. Das führt meistens dazu, dass sich das Kind nicht "so wie es ist" angenommen fühlt, sondern eine Rolle spielt, in der es sich angenommen fühlt. Es befürchtet, dass es anderen Menschen schlecht geht (wie der Mutter während der Schwangerschaft) wenn es sich so verhält, wie es wirklich ist.

Wenn Ihre Mutter ein Trauma hatte, so führt das meistens ebenso zu einem Traum bei dem Kind. Hier wäre also zu schauen, wie das Trauma der Mutter aussah und wie sie damit umgegangen ist.

Wenn die Mutter sich während der Schwangerschaft rundherum wohl gefühlt und sich auf das Kind gefreut hat, wird das Kind auch dieses satte Grundgefühl mit auf die Erde bringen. Die Verletzung findet in diesem Fall also meistens während oder erst nach der Geburt statt.


5. Frage: War Ihr Vater während der Schwangerschaft anwesend und wie hat er sich um Ihre Mutter gekümmert?

War der Vater während der Schwangerschaft nicht anwesend, oder ist er so gut wie nicht auf die Mutter eingegangen, so führt das zu einer Verletzung in unserem männlichen Anteil. Der männliche Anteil symbolisiert das handelnde, aktive Prinzip. Das heißt, wir fühlen uns schnell wertlos, minderwertig, hilflos und vermissen Unterstützung. Diese Verletzung führt später dazu, dass wir es schwer haben uns zu entscheiden, zu handeln und aktiv zu werden. Hier ist allerdings auch mitentscheidend, wie sich die Mutter aufgrund des Verhaltens ihres Mannes gefühlt hat!

Wenn sich der Vater zu überfürsorglich und übergreifend war, kann sich das Ungeborene schon eingeengt und in seiner Entwicklung bedroht fühlen. Auch das hängt davon ab, wie sich die Mutter durch das Verhalten des Vaters gefühlt hat.

Ein liebevolles und "völlig normales" Verhalten des Vaters, hat normalerweise einen gesunden Einfluss auf das Ungeborene. Auch hier ist das Gefühl der Mutter wieder mitentscheidend.


6. Frage: Wie sind Sie auf die Welt gekommen? Wurden Sie sofort zu Ihrer Mutter gelegt? Wurden Sie gestillt und wie ist Ihr Verhältnis heute zur Nahrung?

Die Geburt ist in den meistens Fällen mit einem Trauma verbunden, denn es ist der Verlust der absoluten Geborgenheit im Mutterleib. Hinzu kommt, dass der Geburtsvorgang immer mit Stress für den Säugling verbunden ist. Dieser wird durch das Hindurchzwängen des Geburtskanals und durch die Umstellung des Atmens ausgelöst. Die Trennung von der Mutter ist häufig mit Ängsten und Verlustschmerz gekennzeichnet.

Es gibt unzählige kleine Dinge, die bei einem Neugeborenen ein Trauma ausgelöst haben könnten. Ein Kind das gerade geboren wurde und die Nähe der Mutter vermisst, möchte sofort in die behütenden Arme der Mutter genommen werden. Geschieht das (aus anderen wichtigen Gründen) nicht, so fühlt es sich nicht willkommen und abgelehnt, vielleicht sogar falsch. Ein Ausspruch der Hebamme, des Arztes oder anderer Personen kann ebenso zu einer Verletzung führen, wie z. B.: "Ach, was für kleiner Winzling oder was für ein süßes verschrumpeltes Wesen oder was für ein dicker kleiner Mopps". Alle diese harmlosen Sätze können prägend für das spätere Leben sein.

Die meistens Menschen haben kaum oder keine Erinnerungen mehr an ihre Geburt. Aber vielleicht können Sie einmal folgendes nachempfinden:

a. Stellen Sie sich einmal vor, Sie kommen auf die Welt. Was glauben Sie war Ihr erster Gedanke? In welche Richtung haben sie gedacht? War es mehr positiv oder negativ?

b. Und wie haben Sie darauf reagiert, als die Nabelschnur durchtrennt wurde?

Der erste Gedanke gibt Aufschluss über den Grundton Ihres heutigen Lebens. Er setzt ein Realitätsmuster für das Funktionieren Ihres Denkens. Stärkende Gedanken stehen für eine optimistische Grundhaltung und vermindernde Gedanken zeigen eine negative Grundhaltung und demzufolge viele Widerstände und Verneinungen dem Leben gegenüber an.

Das Durchtrennen der Nabelschnur gibt Aufschluss darüber, wie wir mit Verlust klarkommen und ob wir uns sicher auf der Erde fühlen.

Reaktion von Trennung und Schmerz = Hier entsteht der unbewusster Glaube, dass Sie sich vor den guten Dingen des Lebens schützen "müssen", weil sie Ihnen sowieso wieder genommen werden. Unbewusst ist die Welt unsicher für Sie, es besteht dadurch ein starker Kontroll- und Absicherungswunsch.

Reaktion von Freiheit und Unabhängigkeit = Unbewusster Glaube, dass die Welt sicher ist und ein stärkender, positiver und abenteuerlicher Ort ist.


7. Frage: Wurden Sie gestillt und wie ist Ihr Verhältnis heute zur Nahrung?

Ob wir gestillt wurden, oder die Flasche bekommen haben und wie wir das als Säugling empfunden haben, gibt Hinweise darüber, wie wir uns heute nähren und auf unsere Bedürfnisse eingehen. Ebenfalls, ob wir Nähe und Liebe oder Abgrenzung und Distanz mit Essen verbinden. Viele Essstörungen haben hier ihren Ursprung. Dieses Thema ist jedoch so komplex, dass es ein weiteres Buch füllen würde. Gehen wir daher also zum nächsten Punkt.


8. Frage: Welche Probleme haben Ihre Mutter und Ihr Vater zum Zeitpunkt Ihrer Geburt gehabt? (Jeder für sich als Einzelperson und ebenso als Paar)

Die Probleme Ihrer Eltern geben Ihnen Aufschluss darüber, worüber Sie hinauswachsen wollen und zeigen an, mit welchen hauptsächlichen Themen Sie in Ihrem Leben später konfrontiert werden. Die Probleme Ihrer Eltern geben natürlich auch viele Hinweise, wodurch Sie als Kind verletzt wurden. Nehmen wir einmal als Beispiel, dass die Mutter mit ihrer Rolle als Mutter überfordert war, weil sie noch sehr jung und unerfahren war. Sie hat sich die Unterstützung von ihrem Mann gewünscht und hat hilflos unter der Pflichterfüllung gelitten. Der Vater hat dies gespürt, ist jedoch seinen eigenen Wünschen und Bedürfnissen nachgegangen. Er hat die Vorwürfe seiner Frau in den Wind geschlagen und sein schlechtes Gewissen verdrängt.

Die Lebensthemen, die für dieses Kind auf der Liste stehen sind damit: Überforderung, Unterstützung, Selbständigkeit und Pflichterfüllung in der weiblichen Seite und Ego, Missachtung, Verdrängen, schlechtes Gewissen in der männlichen Seite.

Das heißt, dieser Mensch hat sich in diesem Leben vorgenommen, über diese Themen hinauszuwachsen und vor allem auch, mit diesen Eigenschaften Frieden zu schließen. Die Deutung ist natürlich noch sehr viel umfassender. Jedoch erhalten Sie mit dieser Vorgehensweise einen gesunden Einblick zu Ihrer eigenen Thematik.


9. Frage: Wie sahen die wohnlichen, beruflichen und finanziellen Verhältnisse Ihrer Eltern aus?

Sie können hier ähnliche Dinge ableiten, wie bei der vorherigen Frage. Die entsprechenden Lebensbereiche zeigen Ihnen genau, wie Ihre Vorgaben in diesen Bereichen sind und was Sie übernommen haben oder was Sie vielleicht immer noch bekämpfen.


10. Frage: Wie haben Sie als Kind Liebe erfahren?

So wie wir als Kind Liebe erfahren haben, wird ein Muster für die Liebe, die wir als Erwachsene (unbewusst) anziehen. Das ist unabhängig davon, ob uns etwas gefehlt hat und ob wir - subjektiv gesehen- zu viel oder zu wenig Liebe erhalten haben. Für ein kleines Kind sind Vater und Mutter ALLES. Es vertraut und glaubt zu 1000%, dass alles richtig und gut ist, was die Mutter und der Vater ihm vorleben. Es unterteilt nicht in Gut und Schlecht, was seine Eltern machen.

So wie das Kind Liebe erfährt, glaubt es daher, dass das auch die wahre LIEBE ist und speichert diese Erfahrungen ab. Die Bewertungen und Beurteilungen machen wir erst später, allerdings haben diese Wertungen keinen Einfluss mehr auf unsere Speicherungen. Es steht bereits geschrieben, was Liebe bedeutet! Kein Wunder also, dass so viele Menschen der "falschen" Liebe hinterherlaufen und so viele negative Erfahrungen in Sachen Liebe machen! Es gibt natürlich eine Lösung, wie diesen kindlichen Error beheben und die Speicherungen in Sachen Liebe verändern können. Wie dies geht, erfahren Sie in einem späteren Kapitel.


11. Frage: Wodurch haben Sie am meisten Aufmerksamkeit von Ihren Eltern bekommen?

Über die Beantwortung dieser Frage können Sie herausfinden, welche Verhaltensweisen Sie auch heute noch benutzen, um Aufmerksamkeit zu bekommen. So wir als Kind die Aufmerksamkeit auf uns gezogen haben, ziehen wir sie auch noch als Erwachsene auf uns. Dabei kann es sich um positive sowohl als auch um negative Aufmerksamkeit handeln.

Beispiel - positive Aufmerksamkeit: Als Kind bekamen Sie viel Lob und Aufmerksamkeit, wenn sie artig waren, sich angepasst verhalten haben und gute Leistungen in der Schule hatten. Somit wird diese Vorgehensweise für Sie auch als Erwachsener immer noch ein wichtiger Wegweiser sein. Die Anerkennung im Außen bedeutet für Sie mehr oder weniger, dass sie richtig sind. Das führt jedoch zu einem inneren Schmerz, da sie sich von ihrem wahren Kern wegbewegt haben und nicht mehr Sie selbst sind.

Beispiel - negative Aufmerksamkeit: Sie haben als Kind die meiste Aufmerksamkeit bekommen, wenn Sie ungezogen waren, etwas angestellt, krank oder bedürftig waren. In diesem Fall werden Sie auch als Erwachsener Situationen herstellen, um andere auf Sie aufmerksam zu machen. Sie bekommen zwar Aufmerksamkeit aber das ist schon eine sehr fragwürdige Vorgehensweise, denn im Prinzip schaden Sie sich damit jedes Mal selbst.

Wir bleiben immer auf der Strecke, wenn wir uns im Außen von einer Anerkennung abhängig machen. Natürlich darf Applaus, Beifall und äußere Anerkennung sein, jedoch darf diese nicht im Vordergrund stehen. Sie zeigt immer an, dass wir in unserer Kindheit nicht genügend Aufmerksamkeit und Anerkennung bekommen haben und es im Laufe der Jahre verlernt haben, uns selber die notwendige Aufmerksamkeit und Anerkennung zu geben.


12. Frage: Was hat Ihnen als Kind am meisten gefehlt?

Selbst wenn wir uns nicht mehr an die Kindheit erinnern, können wir schnell herausfinden, was uns als Kind gefehlt hat. Denn das, was wir uns von anderen Menschen heute wünschen, ist genau das, was uns als Kind gefehlt hat. Es ist aber auch das, was wir anderen zu geben haben. Es zeigt somit auch genau, wo wir unsere Fähigkeiten noch nicht leben. Solange wir dem Fehlenden hinterherlaufen, erwarten wir von anderen etwas, was wir selber anderen zu geben haben. Wir bleiben durch dieses Verhalten in einem Kreislauf stecken, der uns nicht weiterführt. Erst, wenn wir uns mit dem "Fehlenden" auseinandersetzen, d.h. es in uns aktivieren, selbst leben und anderen geben, durchbrechen wir den alten Kreislauf.

Das war ein kurzer Einblick der möglichen Ursachen und Auslöser, die häufig zu einer Urverletzung führen. Bei der Suche mach der Urverletzung geht es mir persönlich immer nur um das Verstehen sowie darum, Verständnis zu bekommen, warum bestimmte Dinge so sind, wie sie sind. Es geht niemals darum, einen Schuldigen im Außen zu finden oder darum, das Verhalten der Eltern oder das von anderen Bezugspersonen zu kritisieren oder zu verurteilen.

Falls Ihnen der Einblick der Urverletzungsmöglichkeiten nicht geholfen hat bzw. Sie nicht fündig geworden sind oder mehr zu Ihrem Urtrauma erfahren möchten, können Sie sich auch astrologisch weiterhelfen lassen. Es gibt sehr gute Astrologen und teilweise auch astrologische Programme, die genau erkennen können, welche Verletzungen zum Zeitpunkt der Schwangerschaft und der Geburt stattgefunden haben.

Fakt ist, dass die Ankunft auf der Erde immer mit einer Verletzung verbunden ist. Jeder Mensch fühlt sich daher auf eine bestimmte Art verletzt und in dem "so sein wie er ist" abgelehnt, minderwertig, unwillkommen, unerwünscht oder unangebracht. Wie ich schon sagte, ist es im Prinzip nicht wichtig, wodurch wir oder was genau uns verletzt hat, sondern welches Urteil dazu gefällt und welches Verhalten daraus entwickelt wurde. Womit ich bei Ihrem Sternzeichen wäre.


Ihr Sternzeichen verrät, wie Sie sich verhalten, wenn Sie verletzt worden sind!

Inzwischen glauben viele Menschen an die Astrologie und daran, dass es mehr zwischen Himmel und Erde gibt, als wir von unserem Verstand her zulassen können. Auch wenn Sie nicht an die Astrologie glauben, empfehle ich Ihnen dieses Kapitel nicht zu ignorieren, denn es warten durchaus interessante Informationen auf Sie.

Es gibt viele unterschiedliche psychische Verletzungen und Traumata. Auch als Erwachsene werden wir weiter verletzt. Jede Verletzung wird unterschiedlich empfunden, das heißt jeder Mensch reagiert anders, wenn er verletzt wurde. In meiner jahrzehntelangen Praxis habe ich immer wieder die Erfahrung gemacht, dass sich vom Sonnenzeichen ableiten lässt, wie wir auf Herausforderungen, Probleme und Verletzungen reagieren. Ebenso, welchen Schutz bzw. welche Schutzmechanismen wir aufbauen. Hierauf möchte ich in diesem Kapitel näher eingehen.

Vom Sonnenzeichen lässt sich ableiten, wie ein Kind Schmerz und Verletzungen wahrnimmt und wie es darauf reagiert!

Je nachdem, unter welchem Sonnenzeichen ein Mensch inkarniert hat, können Rückschlüsse auf das Empfinden und das anschließende Verhalten auf den Urschmerz - also auf die Urverletzung - geschlossen werden.

Wenn Sie etwas von der Astrologie verstehen, werden Sie vermutlich einwenden, dass eine gute, umfassende Analyse niemals nur vom Sonnenzeichen ausgehen darf, denn in der Astrologie gibt es unendlich viel mehr Komponenten, die zu berücksichtigen sind. Ich gebe Ihnen Recht, ich beschäftige mich ebenfalls mit der Astrologie und habe schon viele Geburtsanalysen ausgearbeitet und weiß daher, dass bei einer Ausarbeitung immer viele Aspekte mitwirken. Dennoch habe ich in meiner Praxis immer wieder bestätigt bekommen, dass das Sonnenzeichen einen großen Einfluss darauf hat, wie wir uns verhalten und wie wir auf bestimmte Situationen reagieren. Vor allem, dass wir entsprechend dem Sonnenzeichen reagieren, wenn wir uns verletzt fühlen.

Natürlich kann es auch Abweichungen geben! Jedoch können Sie im Groben davon ausgehen, dass diese Behauptungen der Wahrheit entsprechen, denn die Sonne sagt etwas über unser handelndes Prinzip aus. Aber ich will Sie nicht überzeugen, schauen Sie doch selber einmal im Anhang 2 unter Ihrem Sonnenzeichen nach. Überprüfen Sie die Aussagen und vergleichen Sie sie mit Ihrem Verhalten. Viel Spaß bei Ihrer Entdeckungsreise!





Siehe auch:

"Einfacher geht es nicht" - Sylvia Reifegerste

Worum geht es in diesem Buch? Es geht um Ihr Leben. Und darum, dass Sie das höchste Potential in sich entfalten und es voll nutzen und sich dabei rundherum wohl fühlen. Nicht mehr aber auch nicht weniger. Weiterlesen →


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