Ich folgte stets dem Ruf meiner Gefühle statt dem der Beliebtheit.
Das eine ist echt, das andere ist Schein.
Als typischer Widder liebe ich Spontanität sowie besondere Herausforderungen, schnelle Entschlüsse, Risiken und Wagnisse einzugehen. Ganz besonders die Herausforderungen, die "schwer zu knacken" sind, die aber mein Herz vor Begeisterung und Vorfreude überfließen lassen und deshalb sofort umgesetzt werden müssen.
Klar, alles geht einmal zu Ende, wir leben ja schließlich nicht ewig. So ist das Leben eben. Aber trotz allem geht das Leben doch immer weiter.
Sicher geht das Leben weiter. Aber dann irgendwie nur für die anderen.
Ich kenne diese Gefühle genau, denn ich habe sie alle aus vollem Herzen und mit voller Inbrunst und Leidenschaft gelebt.
Ich habe nicht gewusst, dass alles das, was ich erlebte und erfühlte kein Zufall war sondern genauso geschehen sollte.
Ich habe nicht gewusst, dass alles das mit meiner Familie und mir so geplant war.
Ja, es war geplant und sollte genauso oder so ähnlich geschehen, weil wir zusammen es so erleben wollten. Denn wir haben damit unaufgearbeitete Familienkonflikte aus längst vergangenen Tagen (unbewusst) einen erneuten Raum zum Anschauen und eine erneute Stimme zum Aussprechen und damit eine Möglichkeit zur Heilung gegeben.
Ich habe nicht gewusst, dass ich in keinem Moment allein, ausgeschlossen oder isoliert war. Keiner von uns ist das, niemals und in keinem Moment. Auch dann nicht, wenn wir durch die Dunkelheit gehen. Oh nein, ganz besonders dann nicht, ganz genau das Gegenteil ist der Fall.
In diesen beiden Punkten habe ich mich (Gott sei Dank) gewaltig geirrt.
Der Name Peter ist ein Geschenk meiner Familie und Ahnen. Ihm wird die Bedeutung "Fels" oder auch "Felsblock" zugeschrieben und symbolisiert Härte, Kraft und Stärke, wie der sprichwörtliche "Fels in der Brandung". Mein Name in Verbindung mit dem Sternzeichen Widder und in Kombination mit meiner individuellen Gabe, stellen die Voraussetzung dar, um meine Bestimmung und Aufgabe leben und umsetzen zu können. Meine Familie und Ahnen werden mich dabei zu jeder Zeit unterstützen, behüten und über mich wachen.
Als typischer Widder stand ich in der ersten Hälfte meines Lebens ständig unter Volldampf, bestehend aus einer Mischung von unbändiger Kreativität und fehlgeleiteter Sensibilität in Form von Rebellion, Auflehnung und zügelloser Kampfesbereitschaft, getreu dem Widder-Motto: "Mach' die Tür zu, ich will durch!" Und so habe ich mir im Laufe des Lebens so manche Beule an Leib und Seele zugezogen, bis ich dann endlich, allerdings erst in der Blüte meines Lebens, DIE bahnbrechende Entdeckung machte: Es gibt eine Türklinke! Wow, was für eine tolle Erfindung. Das hinderte mich allerdings nicht daran, mir den Kopf ständig weiter AN und andere weiter VOR den Kopf zu stoßen.
Tja, woran das wohl lag?
Schon frühzeitig begab ich mich auf die Suche nach immer neuen Herausforderungen, denn es gab so vieles zu Entdecken und Auszuprobieren. Das führte in den ersten Berufsjahren dazu, dass ich in vielen Tätigkeiten und Berufen mal kürzer und mal länger verweilte. So machte ich viele Erfahrungen in handwerklichen, kaufmännischen und künstlerischen Bereichen, bis zur letztendlichen Selbständigkeit in den Bereichen ➚ E-Commerce, Musik, ➚ Mode und Autor von Kurzgeschichten.
Der Begriff Haus ist sehr schmeichelhaft. In Wirklichkeit war es eine schäbige Baracke ohne fließend Wasser, die wohl irgendwann mal mit alten Holzbrettern so umgebaut wurde, dass außer dem Eigentümer Namens Gustav noch wir und eine weitere Familie darin wohnen konnten. Gustav war ein alter Seemann, der ein zurückgezogenes Junggesellendasein führte. Wir bekamen ihn selten zu Gesicht. Umso mehr rochen wir ihn, denn er machte sich ständig Bratkartoffeln mit viel Zwiebeln und der Geruch hing dann stundenlang in allen Räumen.
Als Kind fand ich diese einfache Art zu wohnen super, denn durch die Ritzen und Astlöcher der einfachen Holztrennwände, konnte ich manchmal das Mädchen der Nachbarsfamilie sehen. Das fanden wir beide sehr lustig und aufregend. Ansonsten spielte ich fast immer draußen in der offenen und weiten ländlichen Natur, egal bei welchem Wetter.
Unser häusliches Leben spielte sich hauptsächlich in der Küche ab. Der Begriff Küche wirkt heute stark übertrieben. Es war der Raum, in dem der Holzofen stand und auf dem gekocht und gewaschen wurde. Zugleich stellte er die einzige Wärmequelle für uns dar. Ansonsten gab es noch das dunkle und kalte Schlafzimmer am Ende des Flurs, indem wir alle zusammen schliefen.
Dein Leben ist kein Zufall
Du hast Dir ganz bestimmte Aufgaben vorgenommen.
Erinnere Dich:
Erkenne DEINE Rolle, DEINE selbst vorgenommene Aufgabe in diesem Spiel und erkenne auch die Rolle Deiner Mitspieler. Gehe dazu in Dein Herz und höre auf die Botschaft.
Du bist nicht die oder der, für den du Dich hältst!
Du bist so viel mehr! Erkenne, wer Du wirklich bist!
Meine Mutter, meine Schwester Renate und ich befanden uns in der Küche. Renate und ich sahen Mutter zu, wie sie gerade unser Essen auf dem Ofen zubereitete. Dazu benutzte sie ihren neuen Schnellkochtopf oder auch Dampfkochtopf, der ihr ganzer Stolz war. Doch etwas funktionierte nicht so richtig mit dem Topf. Und ich spürte, wie sie bei dem Versuch den Grund des Fehlers zu finden immer hektischer und ungeduldiger wurde. Ich kannte diese Ungeduld und Hektik bei ihr, denn das waren diese Momente, wo Mutter laut wurde und komische Sachen sagte. Sie steigerte sich immer weiter hinein und wurde dabei immer gereizter. Ich fühlte ihre stetig ansteigende Panik auch in mir und fing schließlich an zu weinen. Und dann passierte es.
Plötzlich löste sich explosionsartig der Deckel des Schnellkochtopfs und knallte an die Küchendecke. Dabei kippte der Topf um, genau dorthin, wo meine Schwester stand und schon ergoss sich der kochende Inhalt über ihren ganzen Genitalbereich.
Oh nein, nein, nein! Das kann nicht wahr sein! Lieber Gott bitte bitte, lass das nur ein Traum sein!
Man kann sich vielleicht vorstellen, was für eine totale Panik jetzt losbrach.
Der kochende Inhalt des Topfes verbrühte den Genitalbereich von Renate und sie schrie vor Schmerzen. Ich weinte natürlich bitterlich mit. Und meine Mutter war vor Entsetzen und Fassungslosigkeit außer sich. Es herrschte das absolute Chaos. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, was dann alles passierte. Ich denke, ich stand unter Schock und habe alles Weitere ausgeblendet.
Als mein Vater abends nach Hause kam, schilderte Mutter ihm was passiert war. Und dann konnte ich nicht glauben, was sie da behauptete: Sie sagte meinem Vater, dass ich so schrecklich rum quengelte, nervte und weinte und dass sie auf Grund dessen selbst so nervös wurde, dass daraufhin dann das Unglück passierte.
Und dann diese vorwurfsvollen Blicke meiner Eltern, mit denen sie mich ansahen.
Wie bitte? Meine Mutter gab MIR die Schuld an Renates Verbrühung? Das konnte doch nicht wahr sein! Papa, das stimmt so nicht! Und mein Vater glaubte meiner Mutter!
Natürlich, wie sollte er auch anders.
Doch ich konnte nicht fassen, dass meine Mutter mir die Schuld gab und dass mein Vater ihr das glaubte.
Meine Schwester hatte die kommende Zeit wirklich zu leiden. Ich höre noch ihre Schreie und ihr Wimmern, immer dann, wenn sie auf Klo musste.
Und ich war schuld daran.
Ich merkte in den kommenden Wochen meinem Vater an, dass er nicht gut auf mich zu sprechen war. Er sagte es nicht, aber ich fühlte es. Ich fühlte seinen Ärger, den er auf mich hatte.
Denn ich war schuld daran.
Man muss sich vorstellen: Mein Vater musste für eine Familie mit Frau und drei Kindern sorgen und jetzt auch noch diese Tragödie. Das hatte ihm gerade noch gefehlt, als wenn er nicht schon genug Kummer und Sorgen hatte. Und jetzt auch noch das mit Renate.
Und ich war schuld daran.
Und immer wieder dachte ich: Aber Papa! Wie kannst Du Ihr (Mutter) nur glauben!
Aber wenn ich erst einmal groß bin, um reden zu können, dann werde ich reden. Oh ja. Und dann werde ich allen, aber besonders Dir Vater erzählen, was damals wirklich passiert ist und wie es sich damals wirklich zugetragen hatte. Ja, das werde ich. Und ich kann es kaum erwarten, bis endlich die Zeit dazu gekommen ist.
Der Vorwurf, dass ich Schuld an diesem schrecklichen Vorfall und an den Schmerzen meiner Schwester haben sollte konnte und wollte ich nicht so einfach hinnehmen. Das wird noch ein Nachspiel haben. Dafür würde ich sorgen.
Aber bis dahin, bis ich endlich groß bin und reden konnte, schwor ich mir folgendes:
"Höre Vater, ich werde ab jetzt nichts, absolut nichts mehr für Dich tun. Du sollst ab jetzt spüren, wie es sich anfühlt, wenn der Sohn nicht gehorcht und absolut alles verweigert und gegen absolut alles ist, was Du zu mir sagst oder was immer Du von mir willst. Ich kann das, denn ich habe diese enorme Wut und diesen riesigen Zorn auf Dich."
Mein Vater sollte wissen, wie es sich anfühlt, wenn er nichts tun kann und nur ohnmächtig zusehen muss - genau diese Ohnmacht, die ich jeden Tag spürte, wenn ich Renates weinen hörte. Ja, dieses Gefühl der absoluten Ohnmacht sollte er jetzt selbst einmal am eigenen Leib spüren und fühlen.
"Ja Vater, so fühlt es sich an, wenn Du machtlos bist und nichts, absolut nichts gegen meine Verweigerungshaltung tun kannst, egal mit welchen Mitteln und Maßnahmen Du mir auch immer drohst. All das prallt an meiner Wut ab. Und es gibt nichts, was Du dagegen tun kannst."
"Höre Vater, das wird meine Rache gegen Dich sein. Und sie soll solange andauern, bis ich groß genug bin, um mit Dir reden zu können. Bis ich groß genug bin, um Dir endlich die Wahrheit sagen zu können und Dir dann endlich meine Unschuld entgegenschreien zu können!"
So war es von mir gewollt. Und so sollte es geschehen.
Das war die ohnmächtige Wut und Verzweiflung eines kleinen Jungen, den man für so viel Schmerz seiner Schwester verantwortlich machte und der keine Möglichkeit hatte, sich gegen diese ungeheuerliche Anschuldigung irgendwie zu wehren oder zu verteidigen.
Der Junge hatte zwei Möglichkeiten in seiner Situation: Entweder mit der Anschuldigung zu leben, sich anzupassen und sich unterzuordnen. Oder dagegen anzugehen und sich in irgendeiner Weise zu wehren und zu rebellieren. Er entschied sich für die 2. Möglichkeit.
Allerdings sollte die Rache gegen meinen Vater nicht ohne Folgen für mich bleiben. Denn aus meiner stetig anwachsenden Wut formte sich ganz allmählich ein Eisenring, der sich fortan um mein Herz legte. Dieser Eisenring sollte mein Herz künftig schützen, damit ich nie nie wieder diesen Schmerz spüren und so verletzt werden würde.
Das war mir damals natürlich überhaupt nicht bewusst, das ich sowas machte. Und schon gar nicht, welche weitreichenden Konsequenzen das über die nächsten Jahrzente für mich haben sollte.
Es vergingen die Monate, es vergingen die Jahre, und ich wurde älter. Und die Erinnerung an diesen tragischen Vorfall sowie auch an meinen Schwur verblassten währenddessen immer mehr. Doch mein Unterbewusstsein hatte nichts vergessen und besonders nicht meinen Racheschwur.
"Was für'n Schwur?"
Na den Schwur, absolut nichts mehr für meinen Vater zu tun.
"Daran kann ich mich nicht erinnern."
Unglaublich, aber ich hatte alles vergessen. Trotzdem arbeitete der Racheschwur immer noch weiter in mir.
Denn ich kannte nur eines: Sobald mein Vater auch nur in meiner Nähe war oder die kleinste Kleinigkeit von mir wollte, egal was es auch war, hatte ich plötzlich diesen unbändigen Widerstand gegen ihn. Und ich merkte, dass gleichzeitig Gefühle wie Wut und Zorn sich in mir breit machten. Und diese Gefühle richteten sich ganz deutlich gegen ihn. Ich wusste aber nicht warum dass bei mir so war. Ich konnte es mir nicht erklären.
Erst viele Jahre später, als meine Eltern und meine Schwester Renate bereits tot waren, kamen bei mir plötzlich kleine Erinnerungsfetzen an diesen Vorfall von damals zurück in mein Bewusstsein. Wie gesagt, ich hatte ihn ja vollkommen vergessen. Aber durch Zufall bin ich irgendwann einmal auf einen Dampfkochtopf gestoßen und dachte mir: "Komisch, dieses Ding erinnert mich an was. An irgendwas, das ich kenne."
Und plötzlich kamen immer mehr kleine Erinnerungsbruchstücke an den Vorfall von damals zurück. Wie kleine Teile eines Puzzles. Und dann erinnerte ich mich plötzlich wieder an alles.
Das is ja 'n Ding. Wie konnte ich diese Tragödie bloß über so viele Jahre hinweg vollkommen vergessen? Wie konnte ich überhaupt so etwas Wichtiges vergessen?
Und durch mein Erinnern, wurde plötzlich die ganze Geschichte von mir nochmals aufgerollt. Jetzt wollte ich wissen, also nur für mich selbst wissen: Wie war das damals eigentlich nochmal genau?
Heute habe ich schon lange keine Rachegefühle mehr zu meinem Vater. Durch meine, wenn auch späte, Aufarbeitung dieses Unglücks, konnte ich irgendwann Verständnis für alle Beteiligten aufbringen. Heute kann ich meine Mutters Verhalten sogar nachvollziehen. Sie hatte damals noch kein so gefestigtes Selbstbewusstsein, das sie zu dem Geschehen stehen konnte. Was wäre, wenn mein Vater ihr große Schuldvorwürfe gemacht hätte? Oder dass sie keine gute Mutter ist, die nicht auf ihre Kinder aufpassen kann? Hätte das ihrer schon damals unstabilen Ehe weiter geschadet? Da waren ja schließlich drei kleine Kinder von drei Vätern. Ihren dritten Ehemann durfte sie nicht auch noch verlieren.
Meine Eltern haben niemals in meinem Beisein über diesen Vorfall gesprochen. Er wurde niemals auch nur erwähnt. Als wenn es ihn niemals gegeben hätte. Eigenartig, denn ich hatte ihn ja auch über so viele Jahre total vergessen. Auch Renate hat mir gegenüber nie etwas erwähnt. Sie hat mir niemals auch nur die geringste Schuld für ihre Verbrühung gegeben, ansonsten hätte ich es auch sofort an ihrem Verhalten bemerkt. Komisch, dass sie mich auch später nie daraufhin angesprochen hat. Sie kannte doch die Wahrheit. Sie musste sie kennen.
Aber wieder zürück zu damals:
Als Renate älter wurde, bekam sie dann ihr "eigenes Zimmer." Dazu trennte mein Vater in der Küche kurzerhand mit ein paar Holzbrettern gerade einmal so viel Platz ab, dass man ihr Bett hineinschieben konnte. Als Tür diente ein von meiner Mutter genähter alter Stoffrest und fertig war Renates Reich. Renate war begeistert und machte sich sogleich daran, die Innenwände ihres Zimmers mit Stars und Sternchen aus der Bravo voll zu tapezieren. Wehe ich wagte unaufgefordert einen Blick in ihr Reich, dann gab's ein Riesendonnerwetter von ihr.
Renate und ich hatten natürlich unsere üblichen geschwisterlichen Kabbeleien, aber ich spürte auch ihre ganz besondere Fürsorge für mich, auch wenn ich es ihr nicht immer zeigen konnte, dass ich es wahrnahm. Sie nannte mich dann immer liebevoll "mein kleiner Bruder." Sie war als Kind ein äußerst feinfühliges und sensibles Mädchen. Man brauchte ihr nur ein Buch zum Lesen zu geben und schon versank sie vollkommen in ihre eigene Fantasiewelt und vergaß dabei jegliches Zeitgefühl. Vielleicht suchte sie später deshalb im aussen auch gezielt nach einer verlässlichen Stabilität und Sicherheit im Beruf.
Meine Schwester Renate starb mit 63 Jahren im März 2009 an Krebs. Sie hinterließ ihren Mann und ihre beiden bezaubernden Töchter.
Unsere Baracke stand genau in der Mitte auf einem langen, großen Grundstück. Im Vorgarten durften meine Eltern eigenes Gemüse anpflanzen und so hatten wir Petersilie, Dill, Schnittlauch, Kartoffeln, Möhren, Rote Beete, Zwiebeln, Gurken, Erbsen, Bohnen, Kohl, Tomaten, Erdbeeren, Fliederbeeren, Rhabarber und riesige Kürbisse. Ich erinnere mich noch, wie ich durch die langen Beete ging und mir hier ein paar Erbsen aus den Hülsen pulte und da ein paar Erdbeeren pflückte, um sie dann sofort zu essen. Im Herbst kochte meine Mutter das meiste Gemüse in unzähligen Gläsern ein und verstaute diese in unserem Keller, der aus einem dunklen Loch im Fußboden bestand, nachdem man ein paar Fußbodenbretter beiseite schob.
Neben der Eingangspforte stand ein mächtiger Kastanienbaum, auf dem ich oft herumkletterte. Im Frühling war er übersät mit seinen prachtvollen weißen, kegelartigen Blüten und im Herbst warf er seine stacheligen Früchte ab, die wie glänzende, braune Nüsse aussahen. Der ganze Boden war dann übersät davon und man konnte mit ein paar Streichhölzern kleine Figuren damit basteln. Für mich war er viel mehr als nur ein gewöhnlicher Baum, für mich war er lebendig, er war mein Spielkamerad, er war mein Beschützer, er war mein Freund. Als ich älter wurde verblasste natürlich meine Erinnerung an ihn. Doch eines Tages hörte ich den Schlager "Mein Freund der Baum", in dem diese besondere Beziehung zwischen Mensch und Natur treffend geschildert wurde und schlagartig erinnerte ich mich wieder an ihn und dieses mächtige Gefühl von Kraft, Stärke und Geborgenheit, die er immer ausstrahlte.
Überhaupt war die umgebende Natur für mich nicht nur Erde, Gras und Sträucher oder Wind, Sonnenstrahlen und Regen. Noch heute erinnere ich mich an den unterschiedlichen Geruch zwischen frischem Gras im Frühling und absterbendem Gras im Herbst Winter. Oder den typischen Geruch von einem frisch gemähten Getreidefeld. Das alles hatte eine ganz eigene Sprache. Für mich war das alles lebendige Natur, lebendige, empfindsame, fühlende Wesen, die man anfassen, fühlen, riechen, schmecken und mit der man sich unterhalten konnte.
Wenn ich heute als Erwachsener durch die Natur gehe und einen herabgestürzten Ast in einem Strauch oder Gebüsch sehe, der sich dort verfangen hat, gehe ich hin und entferne ihn aus den Zweigen. Ich fühle sofort die Erleichterung des Strauchs und höre förmlich, wie er zu mir sagt: Ich danke Dir mein Freund.
Gerne ging ich als Kind auch zu den Kühlen, die hinter unserem Grundstück auf einer endlosen Wiese weideten. Wie kindlich schüchtern sie mich dann ansahen und immer ein Stück näher zu mir kamen, um mich neugierig mit ihren großen und schnaufenden Nasenlöchern zu beschnuppern. Und plötzlich schnellte ihre Zunge frech in Richtung meines Gesichts raus, als würden sie kuscheln wollen. Was für zauberhafte Geschöpfe. Nachdem ich sie ein paar Mal über die Nasen streichelte, verabschiedete ich mich von ihnen: "Morgen besuche ich Euch wieder."
Im hinteren Teil unseres Grundstücks waren der Brunnen mit der eisernen Handpumpe und da waren die drei Ställe für unsere Hasen oder Kaninchen sowie den Stall für die Hühner und Enten untergebracht. Die tägliche Fütterung der Tiere war für mich immer ein großer Spaß, denn bei dieser Gelegenheit konnte ich alle Tiere ausgiebig streicheln und mit den flauschigen Hasen kuscheln. Es gibt wohl kaum etwas so niedliches, als frisch geschlüpfte Kücken oder Entenkinder, wenn diese zum ersten mal den Ententeich entdecken.
Wenn ich bedenke, was ich heute alles so an Essensresten in die Mülltonne werfe. Damals bekamen alle Essensreste unsere Tiere, da wurde überhaupt nichts weggeworfen, gar nichts. Klar, wer hat denn heute noch Hühner oder Hasen im eigenen Garten. "So was passt nun wirklich nicht auf meinen englischen Rasen oder zu meinen Designer Gartenmöbeln. Und sag' jetzt nicht, dass ich die Tiere dann auch noch schlachten soll. Igittigitt, das ist ja ekelhaft. Außerdem gibt es Eier und Fleisch doch so billig beim Discounter."
Es gab damals auch kaum anderen Müll zum Wegwerfen. Papier und Pappe brauchte man zum Feueranmachen für den Ofen und Plastikflaschen gab es noch nicht, die Flaschen waren alle aus Glas und natürlich zum Wiederverwenden, statt zum Wegwerfen. Als Kind kam morgens der Milchmann und stellte die vollen Milchflaschen aus Glas an unsere Gartentür und nahm die leeren Flaschen vom Vortag wieder mit. Ab und zu radelte ich auch zum Bauern, der mir in meine mitgebrachte Milchkanne aus Metal frische Kuhmilch einfüllte. Plastikbehälter und Plastikverpackungen sollten erst in den 1970er Jahren in Mode kommen. Heute kaum noch vorstellbar, wie damals in den 1950er das Leben ganz ohne diese heutige Plastikflut ablief.
Meine Schwester und ich durften uns sogar einen eigenen Lieblingshasen aussuchen, den wir bei besonderen Anlässen wie Geburtstagen auch schon mal mit ins Bett nehmen durften. Das war ein wirkliches Ereignis für uns Kinder. Andere Kinder durften das vielleicht mit ihrer Katze oder ihrem Hund tun, aber mit dem eigenen Hasen im Bett kuscheln, das war schon etwas Besonderes. Bis der Hase plötzlich ins Bett köttelte und von uns unter großem Geschrei und Gelächter schnell wieder in seinen Stall verfrachtet wurde.
Allerdings war der Spaß gänzlich vorbei, wenn die Tiere irgendwann einmal geschlachtet wurden. Ich erinnere mich noch wie ich eines Tages vom Spielen nach Hause kam und unseren Lieblingshasen mit abgezogenem Fell nackt und blutig an der Hauswand hängen sah. Dieser Anblick war ein Schock für mich. Wie konnten meine Eltern ihm das nur antun? Er hatte doch niemanden etwas getan.
Mehr über meine Kindheit:
Um 1957: Ein Tag im Tages-Kindergarten
Um 1957/1958: Verschickung nach Westerland/Sylt
Brigitte hatte eine große Familie. Diese bestand aus den Großeltern sowie aus deren drei Söhnen und wiederrum aus deren Kinder. Die Großeltern und zwei ihrer Söhne hatten ein eigenes Haus, die alle zusammen auf dem Grundstück der Großeltern standen. In einem dieser drei Häuser wohnten Brigittes Eltern mit ihr und dem kleinen Bruder Michael. Wenn ich also zu Brigitte rüber ging, kam ich somit auch oft mit ihren anderen Familienmitgliedern in Kontakt. Besonders von Brigittes Großeltern wurde ich immer so integriert, als wenn ich schon fast zur Familie gehörte. Da es kaum ein Kontakt zu meinen eigenen Großeltern gab, fand ich es natürlich Klasse, dass ich bei Oma und Opa Streubel eine Art Ersatz-Großeltern fand.
In den kommenden Jahren bekam meine Mutter öfters gesundheitliche Probleme, die sie immer mal wieder zu mehrwöchigen Krankenhausaufenthalten zwangen. Ich erinnere mich, dass das mindestens 5 Mal passierte und ich in dieser Zeit bei Verwandten und Bekannten untergebracht wurde, bis meine Mutter wieder aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Leider waren das immer unterschiedliche Familien, die auch nicht gerade um die Ecke wohnten, sodass ich jedes Mal auch eine andere Schule besuchte und natürlich meine Freunde nicht treffen konnte. Gerade als ich mich dann langsam an meine neue Schule und an meine neuen Freunde gewöhnt hatte, war die Zeit auch schon wieder vorbei und es ging zurück nach Hause. Dort angekommen sah ich mich dann mit den aktuellen Schulthemen meiner alten Schule konfrontiert. Diese wochenlangen Auszeiten von Zuhause und das ständige hin und her mit den neuen Familien, waren sehr verwirrend für mich.
Glücklicherweise konnte ich bei 2 dieser Situationen bei Brigittes Großeltern wohnen. Das war natürlich Klasse, weil das ja gleich nebenan war und sich so für mich kaum etwas änderte. Die Großeltern waren den ganzen Tag über zuhause, weil sie sich um ihren kleinen Krämerladen zu kümmern hatten, der mit im Haus integriert war. Und somit war jetzt immer jemand für mich da und nicht wie bei uns zuhause, wo tagsüber beide Eltern bei der Arbeit waren und ich in dieser Zeit überwiegend auf mich allein gestellt war. In dieser Zeit umsorgten mich die Großeltern liebevoll, wie ihren eigenen Sohn. Ich erinnerte sie wohl an ihre eigenen drei Jungs, als diese noch Kinder waren und sie alle als Familie in diesem Haus zusammen lebten. Einmal nahm mich Opa Streubel zu einem Fussballspiel in das riesige Volksparkstadion in Hamburg mit. Allein schon die Hin- und Rückfahrt, als wir beide mit seinem winzigen Goggomobil durch die Großstadt Hamburg fuhren, war ein unvergessliches Erlebnis.
Das Haus von Brigittes Großeltern ähnelte stark unserer Baracke. Wie bei uns war auch hier die Küche mit dem großen Holzofen der Mittelpunkt des Hauses, um den herum alle anderen Räume abzweigten. Eines dieser Räume war vollgepfropft mit allen möglichen Sachen, denn Brigittes Großeltern hatten einen richtigen Tante Emma Laden, genauso wie man sich einen vorstellt. Hier standen alle möglichen Sachen des täglichen Bedarfs auf engstem Raum zusammen oder waren in unzähligen Schubladen und Kisten verstaut. Der Laden war Anlaufstelle und Treffpunkt für viele Nachbarn, denn er war der einzige Laden weit und breit und er hatte ein Telefon, was damals kaum ein Nachbar besaß.
Ab und zu kauften Brigitte und ich uns eine Cola bei der Großmutter. Das waren noch diese kleinen bauchigen Flaschen aus den 50ern. Wir tranken die Cola dann draußen im Garten auf der dort stehenden Hollywood-Schaukel. Um vier Uhr nachmittags ging Brigittes Großvater mit Hasso dem Hund seine tägliche Runde durch die Wiesen und Wälder, bei dem wir den Großvater oft begleiteten. Ich hatte zuhause zwar viele Tiere, aber keinen Hund, deshalb fand ich es natürlich Klasse, wenn ich Hasso quasi als Leihhund dann und wann mal ausborgen konnte.
Natürlich hatte ich auch ein paar Jungs aus der Nachbarschaft als Spielkameraden, mit denen ich Fußball spielte oder mit unseren Fahrrädern den Volksdorfer Wald erkundete oder im Sommer zum nahegelegenen Natursee Bredenbeker Teich radelte, um darin zu schwimmen. Im Winter fuhren wir Schlittschuh auf dem kleinen Löschteich der Feuerwehr in unserer Straße, wenn dieser zugefroren war. Oder wir rodelten mit unseren Holzschlitten verschneite Hügel den ganzen Tag lang immer und immer wieder herunter.
Doch besonders gern war ich in Brigittes Nähe. Ich mochte ihre ruhige und zurückhaltende Wesensart. Wir beide verstanden uns wirklich gut und verbrachten auch noch die nächsten Jahre unserer Kindheit zusammen. Ein paar Mal durfte Brigitte sogar mit uns mitkommen, wenn wir im Urlaub zum Zelten an die Ostsee fuhren. Wir planschten dann im Wasser oder bauten Sandburgen am endlosen Strand. Abends schliefen wir zusammen in unserem eigenen kleinen Zelt auf Luftmatratzen. Damals stand für uns beide ganz klar fest, dass wir später einmal heiraten würden. Das war beschlossene Sache.
Anfang 1962, ich war 9 Jahre, zogen wir von Hamburg Meiendorf nach Hamburg Bramfeld und damit in einen anderen Stadtteil von Hamburg und das war weit weg von Brigitte. Das war schwer für mich. Ich vermisste sie schrecklich. Anfangs besuchten wir uns noch gegenseitig, doch mit der Zeit wurde das immer seltener. Wir wuchsen schließlich zu Teenagern heran und verloren uns dann ganz aus den Augen.
Heute, mehr als 60 Jahre später, wohnt meine Nichte Kathi nur einen Steinwurf von Brigittes Elternhaus entfernt. Immer wenn ich sie besuche, mache ich vorher einen kleinen Abstecher in meine Kindheit und schaue mir alles nochmal mit den Augen eines Erwachsenen an. Zu meinem Erstaunen hat sich gar nicht so viel zu damals verändert. Natürlich ist unsere alte Baracke längst einem schicken Einfamilienhaus gewichen. Doch Brigittes Elternhaus gleich nebenan steht immer noch da und sieht noch genauso aus wie früher. Gerne schaue ich dann in den Teil des Gartens, wo einst der Sandkasten und die Schaukel standen und sehe sofort, wie dort Brigitte und ich so wunderbar unbekümmert lachten und freudig spielten.
Aber beim letzten Mal, als ich meine Nichte und sogleich meine alte Kindheitsstätte besuchte, dachte ich, ich sehe nicht richtig, denn: Brigittes Elternhaus war weg. Einfach weg. Jetzt war da nur noch eine große Lücke zwischen zwei Häusern, die aus einer aufgewühlten Erd- und Sandfläche bestand. Kein Haus. Kein Rasen. Kein Strauch. Kein Baum. Nichts war mehr da.
Es dauerte einen Moment, bis ich diesen ungewohnten Anblick realisierte. Es war ein komisches Gefühl. Ein Gefühl, als wenn man an die letzte Seite und an die letzten Zeilen eines langen Romans angekommen war, den man über so viele Jahre hinweg gelesen hatte. Doch jetzt war diese Geschichte zu Ende geschrieben. Es gab nichts mehr zu lesen und man konnte das Buch nur noch zuklappen und ins Bücherregal stellen.
Vergessen habe ich Brigitte nie. Wie konnte ich auch, so zählte die Zeit mit ihr doch zu meinen glücklichsten Kindertagen.
Übrigens: Wir zogen 1962 zwar in einen anderen Hamburger Stadtteil und damit weit weg von Brigitte, dafür kam ich aber vielen neuen Freunden und Freundschaften ganz nahe, von denen einige ein Leben lang halten sollten. Aber ganz speziell kam ich Sylvie ganz nahe, die nur ein paar Straßen entfernt von unserer neuen Wohnung mit ihrer Familie lebte. Und da ich die nächsten 12 Jahre in unserer neuen Wohnung verbrachte, war es nur eine Frage der Zeit, bis ich Sylvie irgendwann später einmal unter schicksalhafter Lenkung unausweichlich begegnen musste. Und diese Begegnung sollte mein Leben in eine komplett neue und wunderbare Richtung lenken.
Ich sollte in meinem Leben viele tiefschneidende Erlebnisse und Erfahrungen machen, die meine Persönlichkeit für immer grundliegend prägen würden. Doch ein Schlüsselerlebnis stach ganz besonders hervor und zwar betraf es die besondere Beziehung zwischen meiner Mutter und mir in meiner Kindheit.
Dazu muss man wissen, dass das Besondere daran war, dass ich bereits als kleiner Knirps viele Empfindungen, Gefühle und Gedanken meiner Mutter ganz deutlich in mir drinnen spürte, gerade so, als wären es meine eigenen. Und dazu brauchte ich meine Mutter nur anzusehen und schon fühlte ich alles das, was sie fühlte und zwar in mir. Und dabei spielte es überhaupt keine Rolle, wie sich meine Mutter im außen auch immer verhielt und welche Wörter gerade aus ihrem Mund kamen. Ich spürte immer ganz genau, was sie WIRKLICH fühlte und was sie WIRKLICH dachte und dazu brauchte ich sie nur anzuschauen.
Auch wenn sich das heute vielleicht merkwürdig anhört, damals als Kind war das für mich nichts Besonderes sondern etwas ganz Normales, ich dachte, das ist bei allen anderen auch so, ich kannte es ja nicht anders. Das ging bis zu diesem einen Moment, der vieles ändern sollte.
Es war wieder einmal einer dieser Momente, wo meine Mutter über dies und das redete und ohne Pause so vor sich hin plapperte. Sie redete viel und gern, währenddessen ich als kleiner Knirps ihren Worten und Gesten aufmerksam folgte. Und obwohl ich den Sinn ihrer Worte kaum verstand, sah ich ihr gern zu, denn ich liebte meine Mutter sehr.
Und während ich ihren Worten lauschte und sie ansah, sah ich in Wirklichkeit etwas ganz anderes bei ihr. Ich sah, nein ich fühlte, dass ihre äußere, unbekümmerte Art, nicht zu ihren inneren Gefühlen passte. Außen gab sie sich fröhlich und unbekümmert, jedoch in ihr drinnen waren ganz andere Gefühle, nämlich Gefühle von Sorge, von Schwere und von Last. Ihre echten Gefühle passten überhaupt nicht zu ihrem Verhalten. Ich weiß es genau, denn ich fühlte ihre Gefühle in mir.
Und dann, in diesem Moment, als ich ihre echten Gefühle spürte, sahen wir beide uns in die Augen. Und da sah ich, dass sich die fröhlichen Augen meiner Mutter ganz plötzlich veränderten und zwar in ungläubig fragende Augen. Ich sah wie Mutter mich förmlich anstarrte und sich selbst fragte: "Kann das wirklich sein?" Sie brauchte ein paar Sekunden, bis sie sich auch wirklich sicher war, was sie da gerade bei mir sah. Doch dann erkannte meine Mutter die Situation, denn jetzt realisierte sie, dass dieser kleine Junge ihr Spiel durchschaute, sie begriff, dass sie dem kleinen Knirps nichts vormachen konnte.
Einen Moment lang fühlte sie sich verschämt, ertappt und entlarvt. Doch dann wurden ihre Augen förmlich überwältigt von Glücksgefühlen. Sie kniete sich zu mir runter, zog mich an sich und wollte mich nie mehr aus ihrer Umarmung loslassen. "Mein Gott" flüsterte sie beiläufig, "keiner sieht, wie ich wirklich bin, nur mein Junge durchschaut mich. Das kann doch nicht möglich sein?"
Dieses Erlebnis veränderte die Sichtweise meiner Mutter zu mir und machte unsere Mutter-Kind Beziehung irgendwie zu etwas Besonderem. Denn künftig reichten oft nur ein paar Blicke zwischen uns aus, um uns zu verständigen. Wir brauchten keine Worte. Es entstand so eine Art Nonverbale Kommunikation zwischen uns. Es war etwas Besonderes, weil außer uns beiden das niemand mitbekam, geschweige denn verstand. Das war jetzt unser beider Geheimnis. Und auch wenn sich unser Verhältnis auch schon bald merklich abkühlen würde, diese besondere Art der Kommunikation sollte ein Leben lang zwischen uns bestehen bleiben.
Doch so sehr meine Mutter mir auch ihre überschäumende Liebe gab, so war da doch auch diese andere Seite in ihr. Diese Seite bestand ebenfalls aus überschäumenden Emotionen, doch diese Emotionen hießen Zerrissenheit, Verwirrung, Distanz, Unehrlichkeit und Manipulation. Es war fast so, als wenn sich plötzlich ein dunkler Schleier über sie legte und sie vergessen ließ, was sie eben noch zu mir sagte, tat und fühlte. Und diese emotionale 180 Grad Kehrtwendung kam urplötzlich und unerwartet und ich war ihr voll ausgeliefert.
Dadurch konnte ich mir nie sicher sein, wie lange ihre jetzige Laune anhalten würde und wann diese plötzlich ins Gegenteil kippt. Diese Wechselwirkung ihrer Emotionen waren für mich als Kind sehr verwirrend und beängstigend und warfen immer öfters die Frage auf: "Ist ihre Liebe zu mir wirklich echt?"
Dieses beschriebene mütterliche Verhalten von abwechselnd tiefer Nähe, Verbundenheit und Verschmelzung zur plötzlichen Wandlung zu Ignoranz und Distanz zu mir, hat einen entscheidenden Eindruck bei mir hinterlassen und meine künftige Sichtweise, Einstellung und Kommunikation zur weiblichen Gefühlswelt von Grund auf geprägt.
Erst viele Jahre später im Jahre 2019, als meine Mutter schon 20 Jahre verstorben war, wurde mir der wahre Grund ihres Verhaltens offenbart. Es war kein Zufall, dass sie mir über so viele Jahre hinweg ständig die ganze Bandbreite extremer weiblicher Emotionsschwankungen (unbewusst) vorlebte. Nein, das war ihre Absicht, denn die Botschaft meiner Mutter an mich hieß:
"Jede Frau hat ein Herz voller Liebe. Jede Frau ist im Herzen pur, ganz egal wie sie sich Dir im Außen auch immer zeigt. Du brauchst nur genau hinzuschauen und Du wirst es erkennen. Du wirst es fühlen. Und wenn Du keine Angst mehr vor einer möglichen Zurückweisung hast sondern Dich so zeigst, wie Du bist, dann wirst Du die Purheit und Wahrhaftigkeit im Herzen einer Frau erkennen und Dich wieder an das Gefühl von purer Liebe und Verschmelzung erinnern, so wie Du es als Kind so oft fühltest."
Das war vielleicht die wichtigste Botschaft, die meine Mutter mir für mein weiteres Leben mitgab. Den wirklichen Sinn, der in dieser mächtigen Aussage steckt, habe ich natürlich erst viele Jahre später Stück für Stück entdecken und begreifen können. Ebenso welche enormen Auswirkungen diese Botschaft auf meine künftige Sichtweise und Einstellung zur weiblichen Welt haben sollte. Und damit erfuhr ich auch so ganz nebenbei, dass mein damaliger kindlicher Verdacht, also dass ihre Liebe zu mir vielleicht gar nicht wirklich echt war, unbegründet war, denn die Liebe meiner Mutter zu mir war zu jeder Zeit ehrlich, echt und tief. Sie gab mir damals das, was sie geben konnte. Sie konnte damals nicht anders, weil so viele Ängste und Sorgen auf sie lasteten. Wer von uns kennt das nicht auch.
Tja, die Menschen, die uns im Leben den größten Schmerz bereiten sind oftmals die, die uns am nächsten stehen.
Aber zunächst sollte die Erinnerung an diese wichtige Botschaft meiner Mutter erst einmal für viele Jahrzehnte in Vergessenheit geraten, bis eine überraschende Begegnung den entscheidenden Impuls bei mir setzte, um mich nochmals ausgiebig mit meiner Gefühlswelt in Bezug zur damaligen Mutter-Kind Beziehung zu beschäftigen.
Was war passiert? In Obhut meiner Schwester Renate und ihrer Familie, besuchte mich meine Mutter 1998 auf Ibiza. Sie war da gesundheitlich schon ziemlich angeschlagen. Am Abend vor ihrem Rückflug nach Deutschland, als wir uns beide schon verabschiedeten, sah sie mich dann plötzlich ganz bewusst und offen an. Es war dieser vertraute Blick, den ich so genau aus der Kindheit von ihr kannte und mit dem sie mir jetzt ohne Worte aber sehr eindringlich die Botschaft zuflüsterte: "Bitte verzeih mir mein Junge."
Ich verstand ihre Blick-Botschaft sofort, sowie auch meine Mutter an meinem Ausdruck ablas, dass ihre Botschaft bei mir angekommen war. Wie konnte ich diesen Blick ignorieren. Er war vollkommen pur und ehrlich. Das war meine Mutter.
Nun hatte ich meine Mutter aufgrund ihrer nicht enden wollenden emotionalen Extremausbrüche über so viele Jahre erfolgreich auf Abstand halten können und jetzt genügte nur ein einziger Blick von ihr, um augenblicklich all diese vielen Jahre unserer Getrenntheit, wie Staub zerfallen zu lassen.
Ein einziger Blick bedingungsloser Liebe, konnte alle Zwistigkeiten zwischen Mutter und Sohn auf einen Schlag beenden und in Heilung verwandeln. Egal wie viele Jahre auch immer beide nicht zueinander fanden.
Das war ein wirklich magischer Moment.
Außer uns beiden hatte kein anderer bemerkt, was hier gerade passierte.
Meine Mutter starb nur ein paar Monate später am 23. April 1999 mit 81 Jahren.
Ich denke, der Grund, warum meine Mutter mich auf Ibiza besuchte und trotz ihrer Gebrechlichkeit die strapaziöse Reise auf sich nahm war, dass sie wohl ahnte, dass sie nicht mehr lange zu leben hatte. Sie wollte mich unbedingt noch einmal sehen und mit dem "verlorenen Sohn" endlich Frieden schließen, bevor sie keine Gelegenheit mehr dazu hatte.
Und danke auch an meine Schwester Renate. So erfüllte sie doch nur zu gerne den Wunsch meiner Mutter, mich auf Ibiza zu besuchen und alle Strapazen dieser Reise auf sich zu nehmen. Denn dadurch ergab sich eine Gelegenheit, nach der sie ihr Leben lang immer Ausschau hielt, nämlich auch einmal ein Stück von der Zuneigung, von der Dankbarkeit und von der Liebe der Mutter zu bekommen, die ihr kleiner Bruder immer so ganz ohne Anstrengung und ohne, dass er etwas dafür tun musste im Überfluss von der Mutter geschenkt bekam.
Die CORONA-KRISE
CORONA macht vor niemanden halt, denn es kann jeden treffen. Plötzlich steht unsere ganze Welt für einen Moment lang still und wir erkennen sehr deutlich, dass jeder einzelne von uns auf den anderen auf irgendeine Weise angewiesen ist. Denn CORONA unterscheidet nicht zwischen arm und reich, schön und hässlich, groß und klein, dick und dünn oder zwischen "VIP" und "Normalos". Das alles tritt plötzlich in den Hintergrund.
CORONA zeigt uns, dass es keine wirkliche Sicherheit gibt und unser Streben nach Konsum, Profit, Geld und Luxus nicht das Wichtigste im Leben darstellt und uns schon gar nicht glücklich macht sondern eher abhängig und isoliert. Plötzlich erkennen wir, dass wir ein paar Dinge irgendwie aus den Augen verloren haben. Dinge wie Menschlichkeit, Mitgefühl, Herzlichkeit, Liebe, Verständnis und echte Nähe und echte Begegnung. Plötzlich sehnen wir uns nach so selbstverständlichen Dingen, wie den anderen einfach mal wieder umarmen zu können.
Danke CORONA, diese Bewusstwerdung war wohl mal wieder fällig.
Übrigens: Nimmt man die Angst aus der (CORONA)Krise, wird sie zur Chance.
Ist CORONA eine Chance für die Menschheit?
Tief drinnen in mir sehnte ich mich mit ganzem Herzen nach genau so einem Mädchen. Nach einem Mädchen, das sich nicht wie viele andere von meinem aufgesetztem Macho-Schutz blenden ließ sondern sich die Mühe machte, einmal genauer hinzuschauen - einmal genauer hinzufühlen, was sich hinter dieser Schein-Mauer verbarg. Und plötzlich stand so ein Mädchen vor mir.
Mein bester Freund Frank Schulze, mit dem ich von der vierten Klasse bis zum Ende meiner Schulzeit die gleiche Klasse teilte, brachte mich 1972 mit Sylvie zusammen. Denn wie der Zufall so spielte war nämlich Frank, ohne mein damaliges Wissen, bereits mit Sylvies bester Freundin zusammen. Und so ließ es sich kaum vermeiden, das ich bei meinem nächsten Treffen mit Frank auch irgendwann Sylvie kennenlernen sollte, was dann eines Tages auch genauso geschah.
Leider starb mein lieber Freund Frank schon 2013 mit nur 61 Jahren.
Jedenfalls traf ich Sylvie daraufhin öfters und bei jeder neuen Begegnung mit ihr, bekam meine Mauer ein paar mehr Risse und fing langsam an zu bröckeln, denn Sylvie verstand es auf ihre ganz eigene, liebevolle, gütige und warmherzige Art und mit unendlich viel Geduld, meine riesige Mauer langsam Stück für Stück abzutragen und so behutsam zu mir durchzudringen. Und dabei gab sie mir immer das Gefühl, dass sie mich so annahm, wie ich bin.
Sie war die Richtige und wir heirateten 1975. Wir gehörten einfach zusammen, weil der eine ohne den anderen nur halb und unvollständig war, genauso wie bei Tom und Jerry oder bei Dick und Doof. Wenn ein Teil fehlt, zerbricht die Magie der Vollkommenheit.
Sylvie wurde die große Liebe meines Lebens und sie wurde mein neues Zuhause. Sie wurde mein Vorbild in Sachen offener Begegnung und herzlicher Kommunikation. Sie zeigte mir, wie man damit wirkliche Nähe und ehrlichen Austausch entstehen lässt. Mit ihrem herzlichen Wesen öffnete sie spielend DIE Türen und die Herzen, die mir bisher immer verschlossen blieben. So wie sie zu kommunizieren hatte ich nie gelernt. Ich wusste nicht, wie man das macht. Doch Sylvie zeigte es mir. Sie zeigte es mir, indem sie mich einfach annahm und alles offen ansprach. Sie zeigte mir wie man zuhört, wie man vertraut, wie man verzeiht, wie man vergibt, wie man annimmt. Und sie zeigte mir auch ihre größte Verletzbarkeit. Das dieses Verhalten der Schlüssel für tiefe Nähe auf der einen und wirkliche Freiheit auf der anderen Seite ist, also scheinbare Gegensätze, wurde mir erst viele Jahre später bewusst.
Und sie zeigte mir, eine übergeordnete Sicht- und Denkweise einzunehmen: "Suche stets auch das Positive im Negativen", höre ich sie immer noch sagen. Oder: "Sehe Deine täglichen Begegnungen als einen großen Spiegel an. Ganz besonders die Begegnungen, die Dich emotional berühren, denn sie enthalten fast immer eine Botschaft für Dich."
Das alles konnte ich ihr nicht geben. Aber dafür konnte ich ihr Dinge geben wie fundierte Stabilität, Stärke, Zuverlässigkeit, Willenskraft, Durchsetzungskraft sowie Risikobereitschaft und Mut zur eigenen Meinung und zur Umsetzung eigener Träume und "unmöglicher" Herausforderungen.
Und natürlich habe ich sie beschützt. Beschützt und bewacht vor so vielen Energien von dieser und von allen anderen Welten, die immer in ihrer Nähe waren. Ich war Sylvies Wächter. Das war meine Aufgabe. Und so gab ich ihr Sicherheit und Vertrauen, sich jederzeit fallen lassen zu können und ihre Bestimmung zu leben, weil ich immer da bin, um sie zu beschützen, um sie aufzufangen.
Wir verbrachten wundervolle, unvergessliche 45 Jahre zusammen. Bis - ja, bis der Krebs sie mir holte.
Es begann alles ganz harmlos. Zuerst dachten wir sie hatte nur einen heftigen Hexenschuss oder einen Bandscheibenvorfall. Doch als sie immer schlechter aufrecht gehen konnte und große Schmerzen dabei hatte, ließ ich sie schließlich zur Untersuchung ins Krankenhaus bringen.
Hier stimmte etwas nicht. Das war kein Hexenschuss. Das war etwas Schlimmeres. Etwas viel Schlimmeres.
Und dann kam der Befund: Es war Krebs und die Metastasen hatten sich bereits in ihrem ganzen Körper ausgebreitet. Die Ärzte gaben ihr noch 6 Monate ohne und 3 Jahre mit Chemo und Bestrahlung.
Das war ein Schock. Meine Sylvie war 59 Jahre und sie war todkrank. Sie würde sterben. Ich würde sie verlieren. "Vielleicht ist meine Zeit ja schon abgelaufen", sagte sie mir mit ungläubigen Blick.
NEIN!.. NEIN!...
Doch... Doch...
Meine Sylvie starb am 14. Juli 2016 mit 61 Jahren an Krebs, nachdem dieser und 3 Chemos sie 3 ½ Jahre lang ans Bett gefesselt hatten.
Mit dem Weggang von Sylvie verlor ich alles, was mir jemals wichtig war. Was hatte jetzt noch irgendeinen Sinn für mich? Es verging kein Tag, an dem ich nicht innerlich Zusammenbrach. Es sollten Jahre vergehen, bis der alleinige Gedanke an sie mir nicht mehr sofort die Tränen in die Augen schießen ließ.
Warum habe ich ihr nicht viel öfters gesagt, wie sehr ich sie liebe und dass sie das Wichtigste in meinem Leben ist?
Ich hätte ihr das jeden Tag sagen sollen. Ja, jeden Tag!
Habe ich aber nicht.
Diesen Fehler werde ich nie wieder machen.
In meinen Träumen sind wir immer noch zusammen.
In meinen Träumen mit Dir fühle ich mich vollständig.
Doch wenn ich erwache, realisiere ich, dass plötzlich etwas ganz Entscheidendes fehlt.
Was mache ich jetzt nur ganz ohne Dich?
Wie werde ich jemals wieder vollständig ganz ohne Dich?
Und obwohl Du immer bei mir bist, fehlst Du mir doch an jedem einzelnen Tag.
Das brachte mich zu der Einstellung, dass wir Menschen nur Gast auf dieser Erde sind und nur EIN TEIL der gesamten Natur darstellen. Sobald wir nur einen Teil der Natur und der Artenvielfalt verändern, hat das auch immer Auswirkungen auf alle anderen Teile und somit auch auf uns. Wie heißt es doch so schön: "Kein Sandkorn ist zufällig auf der Erde." Ebenso die Erkenntnis, dass jede Art von eigener Entwicklung, immer auch eine kollektive Abfärbung auf viele andere Lebewesen nach sich zieht. Keine Aktion ohne Reaktion. Jeder Einzelne von uns, ist mit seiner Denkweise und seinem Verhalten, auch immer ein gewisses Vorbild für andere, und das im Positiven wie im Negativen.
Bis dahin hatte ich einen "anständigen" kaufmännischen Beruf erlernt und darin gearbeitet. Doch schnell wurde mir klar, dass ein Angestelltenverhältnis grundsätzlich nicht mein Ding war, denn in diesem "Verhältnis" oder in dieser "Beziehung" fühlte ich mich immer eingezwängt und begrenzt, weil es da immer einen Chef gab, der das Sagen hatte. Ich hatte aber so viele eigene Ideen und Träume, die alle laut nach Umsetzung und Auslebung schrien, die aber im Job nicht angesagt waren. Also musste ich meine eigenen Ideen auf den Feierabend verschieben, doch nach dem normalen Arbeitstag blieb dafür kaum noch Zeit. Ich BRAUCHTE aber Zeit und Raum und Freiheit und das ganz besonders im Beruf.
Und so langsam kam ich immer mehr zu der Überzeugung, dass das Arbeiten für einen Chef oder andere Leute einfach nicht das Richtige für mich war. Ich musste mein eigener Chef sein, um meine Ideen als Beruf leben zu können. Ich musste mich also entscheiden, einen klaren Schnitt im Berufsleben zu machen: Raus aus dem Angestelltenverhältnis und rein in die Selbstständigkeit. Doch wie sollte das gehen? Da war die Hypothek fürs Haus und noch ein Dutzend anderer Verpflichtungen. Ich war für die nächsten Jahrzehnte gefangen in diversen Abhängigkeiten. Das konnte so nicht weitergehen. Hier musste ich etwas ganz Grundsätzliches in meinem Leben verändern.
Ich hatte schon immer meine eigene Meinung zu Regeln, Anweisungen und ganz besonders zu Befehlen: "Das macht man eben so! Das wirst Du noch früh genug merken!" Was ist denn das für eine bescheuerte Begründung? dachte ich dann. Der hat sie doch nicht mehr alle. Ich hatte zu vielen Meinungen eine ganz andere Vorstellung. Ich wollte das machen, was ich als richtig empfand und mich nicht ständig von anderen bremsen lassen.
Und so war es dann auch nur ein logischer Schritt, als ich mich 1992 endlich auch für eine berufliche Selbstständigkeit entschied, um so meine eigenen Ideen, Visionen und Träume endlich in reale Berufe umzusetzen.
Meine erste Einstellung (1/3):
"Die Liebe an der Arbeit". Das Wichtigste im Beruf war und ist für mich immer die Freude und die Erfüllung, die ich bei der Ausübung und Umsetzung der Arbeit empfinde, das steht für mich immer an erster Stelle, egal wie viele Stunden das auch dauert. Ich kann nicht nach 8 Stunden einfach "den Hammer fallen lassen" und Feierabend machen, wenn ich mich noch voll in der Begeisterung der Arbeit befinde, nur weil die Uhr "Feierabend" anzeigt. Das geht gar nicht. Das eigentliche "Geld verdienen", also die Summe des Geldes für meine vollbrachte Arbeit, spielt dabei eine untergeordnete Rolle für mich. Die weit verbreitete Einstellung: "Stöhn, hoffentlich ist bald Wochenende" oder "Endlich habe ich bald wieder Urlaub" (von der Arbeit!) trifft für mich nicht wirklich zu.
Bis zur wirklichen Umsetzung und leben dieser Einstellung brauchte ich allerdings viele Jahre Erfahrung im "harten" Berufsleben, bis ich ab der Mitte meines Lebens dann letztendlich die berufliche "Reißleine" als Angestellter zog und endlich auf meine innere Stimme und auf mein Herz hörte, um beruflich selbständig zu arbeiten.
Mit "umgekehrte" Einstellung meine ich also: Zuerst steht für mich die Freude und die Begeisterung an der Arbeit und dann kommt das Geld verdienen - und nicht umgekehrt. Ich habe die Einstellung: Wenn ich die Arbeit mit Liebe und mit meinem ganzen Herzen mache, was ich meistens mache, kommt das Geld ganz automatisch von allein "hinterher geflogen", ich ziehe es durch meine freudige Einstellung zur Arbeit quasi "magisch" an. Ich konzentriere mich also NICHT auf: "Wo oder womit kann ich das meiste Geld verdienen?", das gehört für mich in "die alte Welt". Stattdessen konzentriere ich mich auf "Wo kann ich beruflich die meiste Freude haben? Bei welcher Arbeit springt mein Herz vor Freude?"
Ob es uns nun passt oder nicht, aber unsere Erde ist kein Supermarkt (mehr) und auch keine Börse, wo man mit Erd-Ressourcen und Erd-Produkten - und MENSCHEN und TIEREN !!! - feilscht, spekuliert und handelt und dabei einzig und allein der Profit zählt. Das ist "die alte Welt", deren Säulen auf Profitmaximierung und Macht aufgebaut sind. Das sind "alte Werte", die auf Ausbeutung und Manipulation basieren. Diese Werte passen nicht mehr in unsere "heutige Welt." Mir fällt dann immer sofort ➚ die Weissagung des Indianerstammes Cree ein: "Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann."
Imaginäre Lichtstationen und Klarheitsstationen
In unserer "heutigen Welt" zählen Werte wie globale Sicht- und Denkweise sowie die Übernahme von Verantwortung jedes einzelnen für sein eigenes Denken und Handeln in Bezug auf den Rest der Welt. Alle Bewohner auf der Erde und dazu zählt das Mineralreich, das Pflanzenreich, das Tierreich sowie wir Menschen, sind immer untrennbar miteinander verbunden, so wie eine große Familie. Und wenn es einem Familienmitglied einmal schlecht geht, dann hilft und unterstützt der Rest der Familie diese Person. So macht man es doch in einer liebenden Familie - oder?. Familie ist doch das Wichtigste, nicht wahr?
Meine zweite Einstellung (2/3):
"Solo Papel" = Das ist spanisch und bedeutet = "Nur Papier." Wie der Geld(schein) oder der Mond(schein). Der Mond selbst scheint nur das Licht der Sonne wider, er selbst hat kein eigenes Licht. Wie "Schein" schon sagt: Es ist eine Wahrnehmungstäuschung = es scheint nur so. Wie beim Geld: Geld ist eine Erfindung des Menschen und der Wert des Geldes ist nur ein Schein, so wie es das Wort Geldschein schon sagt. Es gibt nur einen "wahren Wert." Und jetzt können Sie selbst entscheiden, was für Sie der "wahre Wert" ist. "Natürlich Geld, Zaster, Knete, Piepen Schotter. Was denn sonst?"
Klarstellung: Natürlich respektiere und wertschätze ich den Wert des Geldes, den man im Austausch für verrichtete Arbeit oder Dienste bekommt, das ist völlig klar, denn ich habe über das Geld sowie über seinen Schein enorm viel über mich selbst gelernt. Aber oft wird der Wert des Geldes von uns als "das einzig Wahre" hingestellt und als eines der höchsten Werte und Ziele des Lebens dargestellt, sodass wir dadurch die wirklichen Werte des Lebens und des Zusammenlebens leicht aus den Augen verlieren - aus dem Herzen verlieren.
Meine dritte Einstellung (3/3):
"Einfach machen", wenn das Herz vor Vorfreude jubiliert, auch wenn "die ganze Welt" das für bescheuert hält. Dabei sind Gedanken vor künftigen Problemen oder gar ein Scheitern nicht zu ignorieren oder zu verdrängen sondern im Gegenteil bewusst anzusehen und anzunehmen. Ich frage mich dann:
Ich denke: "Der Weg zum Ziel ist immer frei". Alle Hindernisse und Steine auf meinem Weg habe ich MIR SELBST IN DEN WEG GESTELLT, um meine eigenen Blockaden besser erkennen zu können. Es gilt also meinen Schutz - und genau das sind die "Steine auf meinem Weg" - bewusst anzusehen und den Mut zu haben, sie anzunehmen und mich ihnen zu stellen.
Aktuelle & frühere Projekte von Peter Reifegerste
Später in der Schule hatte ich in Musik immer eine eins. Da merkte ich das erste Mal, dass andere Schüler im Musikunterricht Probleme beim Singen oder beim Musizieren mit Musikinstrumenten hatten. Ich verstand deren Schwierigkeiten Melodien zu spielen oder zu singen anfangs überhaupt nicht, für mich war der Musikunterricht nur schrecklich einfacher Pipifax. So kam es denn auch, dass ich bei einer Schulaufführung in der Aula irgendwas vor Publikum vorsingen musste. Ich erinnere mich noch wie die Lehrerin mich auf der großen Bühne mit den Worten ankündigte: "Und hier kommt unser kleiner Caruso." Der Stimmbruch bescherte meiner aufkeimenden Gesangskarriere dann allerdings ein jähes Ende.
Ich erinnere mich noch, wie traurig und enttäuscht ich war, weil mein Vater in diesem Moment nicht zugegen war, um mich dort oben sehen zu können. Er war schon bei so einigen Anlässen, wie meiner Einschulung oder bei Sportwettkämpfen der Schule oder bei wichtigen Spielen meiner Fußballmannschaft nicht dabei gewesen. Ich sollte mich schon mal langsam an diesen Umstand gewöhnen, denn ich erinnere mich nicht, ihn in den kommenden Jahren jemals zu irgendeiner Veranstaltung gesehen zu haben.
Erst viele Jahre später erkannte ich den Grund seiner Abwesenheit. Er musste nämlich sein halbes Leben lang Überstunden schieben, denn nur so bekam er als Ungelernter irgendwie das nötige Geld für Frau und drei Kinder zusammen. Dadurch hat es uns zwar zu keiner Zeit an irgendwelchen materiellen Werten gefehlt, aber dadurch fehlte er. Diesen wahren Grund kannte ich als Kind natürlich nicht. Ich hatte mir damals nur gewünscht, dass wir als Familie öfters mal etwas zusammen unternommen hätten.
Überhaupt wusste ich als Kind kaum etwas über meinen Vater, schon weil er so selten anwesend war. Ich spürte nur, dass er große Erwartungen an mich hatte. Erwartungen, die er für sich selbst nicht umsetzen konnte, dafür war er zu unsicher und mental zu unstabil. Außerdem hatte er große Minderwertigkeitsgefühle und starke Versagensängste. Dies alles kaschierte er aber mit Härte. Und so projizierte er all seine unerfüllten Wünsche auf mich. Und auf jeden Fall sollte sein Sohn später unbedingt eine Lehre machen, um auf keinen Fall als ungelernter Arbeiter schwer sein Geld verdienen zu müssen, so wie er. Darauf würde er unbedingt achten.
Doch es sollte ganz anders kommen, denn sein Sohn hatte ganz eigene Pläne.
Mein musikalisches Interesse keimte wieder auf, als ich mir mit 15 Jahren eine Akustik Gitarre zu Weihnachten wünschte und ich diese dann auch tatsächlich unter dem Baum erblickte. Sodann verbrachte ich viel Zeit damit, mir das Spielen selbst beizubringen und ununterbrochen zu üben.
Schnell versah ich die Akustik Gitarre mit einem Tonabnehmer, sodass daraus auch eine E-Gitarre wurde. Diesen Sound jagte ich dann durch mein altes Grundig Tonbandgerät, indem ich mit zwei Kabeln eine einfache Feedbackschleife erstellte, sodass aus meinem alten Tonbandgerät kurzerhand ein E-Gitarrenverstärker wurde. Und schon hatte ich einen irren verzerrten Heavy Metal Sound, der aus meinen riesigen selbstgebauten Lautsprechern dröhnte, die ich aus einfachen Pappkartons bastelte.
Ideen und einfache Lösungen zur Umsetzung hatte ich schon immer. Dieses Improvisationstalent sollte ich aber erst einige Jahre später so richtig entdecken.
Zum Woodstock-Festival 1969 wollte ich unbedingt hin. Jimi Hendrix, Joe Cocker, die Who, Santana. Ja, das waren meine Leute und meine Musik. Endlich Schluss mit diesem verknöcherten und verlogenen Spießertum meiner Eltern. Endlich lange Haare bis zum Arsch, verschlissene Jeans, einen getragenen US Army Parka und gegen alles sein, was die Eltern gut fanden. "Ihr könnt mich alle mal!" Rebellion, Protest, Auflehnung. Das war ich mit 17 Jahren. Die Beatles Anfang der 1960er waren für meine Eltern ja schon die Kultur- und Schock- Revolution schlechthin, aber im Vergleich zu 1969 wirkten die ja lammfromm.
Selbstverständlich durfte ich auf keinen Fall zu diesen verlausten arbeitsscheuen langhaarigen Affen mit ihrer Negermusik fahren, schon wegen der Schule und wegen dem Geld und wegen dies und das und überhaupt: "Was sollen denn die Nachbarn denken." Und selbstverständlich fand ich das natürlich so Mega Mega ungerecht.
"Das kommt überhaupt nicht Frage. Du machst zuerst einmal eine anständige Lehre!" sagte mein Vater mit diesem Ton, der absolut keine Widerrede duldete und der mich erst so richtig auf die Palme brachte.
"Eine Lehre? Spinnst Du? Ich will Rock-Musiker werden!"
Nachträglich Sorry liebe Eltern, aber dieses Verhalten gehört nun mal zur Grundausstattung einer anständigen Pubertät einfach dazu. Und nachträglich Danke für Eure unendliche Geduld und dafür, dass ich meine Pubertät und noch so vieles andere auf meine Art ausleben konnte. Ohne diesen Freiraum von Euch wäre ich womöglich doch noch so ein langhaariger Musiker geworden.
Ups, ich bin ja Musiker geworden... ? (Siehe weiter unten).
Ein paar Worte zur Schulzeit:
Diese Zeitepoche interessierte mich nicht wirklich, ich fand sie nur schrecklich langweilig und unendlich lang. Das einzig Gute daran waren die Pausen und wenn endlich Schulschluss war. Ich konnte auch nicht wirklich verstehen, warum die anderen immer so gute Noten haben wollten. Dieses ewige auswendig lernen. Wozu sollte das gut sein? Und so träumte ich die meiste Schulzeit nur so vor mich hin, was natürlich nicht ohne Folgen bei den Zeugnissen blieb. Da mir aber lernen viel zu anstrengend und zeitraubend war, schummelte ich bei Klassenarbeiten mit allen möglichen Tricks und Spickzetteln, dass sich die Balken nur so bogen. Auch hier war mein ganzes Improvisationstalent gefragt. Und nur so kam ich, wenn auch mehr recht als schlecht, irgendwie über die nicht enden wollende Schulzeit. Mein Gott war ich froh, als diese Zeit endlich vorbei war.
Heute als Erwachsener würde ich mir für künftige Schüler/innen folgendes wünschen: Dass man viel mehr auf die individuellen Talente, Gaben und Fähigkeiten jedes einzelnen Schülers eingeht, anstatt immer wieder die gleiche Lernmasche zu stricken und die Schüler/innen mit veralteten Lernmethoden förmlich zu überschütten und völlig zu überfordern.
Alles begann an diesem Tag Ende Juni 1980. Ich war 28 Jahre und arbeitete damals bei einem Großhandel als Lebensmitteleinkäufer und saß wie an jedem Tag an meinem Schreibtisch als das Telefon klingelte. Es war meine Mutter. Oh je, dachte ich nur, was ist denn jetzt wieder so Schlimmes passiert, dass sie mich schon auf der Arbeit anruft und nicht bis heute Abend damit wartet? Ich kannte diese Anrufe, denn sie bedeuteten, dass meine Mutter mal wieder Stress mit meinem Vater hatte und dass sie mich jetzt unbedingt auf den neuesten Stand ihrer seit Jahrzehnten andauernden Ehekrise unterrichten musste, egal ob ich das nun wissen wollte oder nicht. Das nahm ich jedenfalls in diesem Moment an und entsprechend abgenervt war auch meine Bereitschaft ihr zuzuhören.
Doch diesmal war es anders. Ihre Stimme klang völlig hysterisch und ich konnte sie kaum verstehen. Es dauerte eine Weile bis ich aus dieser Mischung von schreien, weinen und schluchzen dann endlich die entscheidenden Worte heraushörte: "Vater hat sich umgebracht!"
Was?... Was hat sie da gerade gesagt?
Das kann nicht sein. Meine Mutter übertreibt mal wieder maßlos.
Nein, diesmal hatte sie nicht übertrieben. Es war etwas Schreckliches und Unwiederbringliches passiert.
Diese Nachricht traf mich wie ein Hammerschlag und versetzte mich in einer Art Schockstarre aus ungläubiger Fassungslosigkeit. Ich nahm gar nicht mehr so richtig wahr, was meine Mutter noch alles in den Telefonhörer schrie, denn von einer Sekunde auf die andere war alles anders. Von einem Moment auf den anderen, wurde ich aus meinem bisherigen Leben herauskatapultiert und fiel jetzt in einen tiefen, dunklen Abgrund und das alles ohne Netz oder Fallschirm.
Mein Vater starb am 30. Juni 1980 mit 51 Jahren. Man fand ihn an einem abgelegenen See in seinem Auto mit laufendem Motor. Er hatte mit einem Staubsaugerschlauch die Auspuffgase des Wagens in den Innenraum geführt und war daran erstickt. In seiner Hand fand man einen handgeschriebenen Abschiedsbrief an meine Mutter.
Meine Eltern hatten sich geliebt, ich spürte es immer, doch sie konnten einfach nicht in Frieden zusammen leben. Meine Mutter war seitdem nie wieder so wie vorher. Sie ist nie über seinen Tod hinweggekommen.
Siehe auch:
Mit diesen Einstellungen, bringst Du es im Leben zu etwas. Na ist doch wahr!
Siehe auch: Eigentlich ist es genau umgekehrt
Ich ließ die letzten Tage immer und immer wieder in Gedanken nochmals Revue passieren, auf der Suche nach versteckten Hinweisen oder Botschaften meines Vaters, die irgendwie auf seine Entscheidung hingewiesen hätten. Aber ich fand einfach nichts. Was hatte ich nur übersehen? Warum ist mir nicht aufgefallen, mit welchen zerstörerischen Gedanken sich mein Vater beschäftigte? Wie lange hatte er schon diese Gedanken? Welche inneren Qualen waren so stark, dass er den Freitod als einzigen Ausweg sah?
Und dann kam sie wieder, diese Einbahnstraße mit der am Ende stehenden unausweichlichen Frage: War ich Mitschuld an seinem Tod?
Ich konnte jetzt nicht mehr jeden Morgen so einfach zur Arbeit fahren und Lebensmittel für eine Mark einkaufen, um sie dann für zwei Mark wieder zu verkaufen. Ich sah darin irgendwie keinen Sinn mehr. Was mache ich da eigentlich den ganzen Tag, fragte ich mich? Mein Vater war weg. Für immer weg. Ich würde ihn nie wieder sehen. Und was tue ich? Ich spiele hier den ganzen Tag Kaufmannsladen. Ist es wirklich noch das, was mir Freude bringt? Was bringt mir überhaupt noch Freude?
Ich konnte diesen Beruf und diese Arbeit nicht einfach so weitermachen. Ich konnte mein Leben nicht einfach so weiterleben. Das ging nicht. Denn da, wo sich eben noch mein Weg, mein Leben befand, war jetzt ein großes, schwarzes Loch. Der Tod meines Vaters hatte dieses Loch in den Boden gesprengt und versperrte jetzt meinen Weg. Um wieder auf meinen Weg zu gelangen, musste ich also zwangsläufig um das Loch herumgehen.
Und während ich langsam so um das Loch herumging, musste ich immer wieder in diesen schwarzen Abgrund schauen. Und bei jedem weiteren Schritt wurde mir bewusster: Ich brauchte Abstand. Ich brauchte Zeit. Und ich brauchte eine neue Arbeit. Eine Arbeit, die mich auf andere Gedanken bringt und mich von diesem unfassbaren Ereignis irgendwie ablenkt.
Und so fing ich ein gutes halbes Jahr später 1981 bei einer großen Versicherungsgesellschaft an. Das tat ich eigentlich nur, weil diese Arbeit als ein neues, spannendes und innovatives zweijähriges Pilotprojekt angepriesen wurde. Und wenn sich dieses Projekt bewährte, sollte es auch in anderen Abteilungen der Versicherung mit integriert werden. Na ja, dachte ich mir, das hört sich doch interessant an.
Doch schnell stellte sich heraus, dass es nicht das war, was ich mir darunter vorstellte. Ich saß nämlich mit vielen neuen Kollegen und Kolleginnen in einem riesigen Großraumbüro ohne Trennwände und ohne Privatsphäre an meinem Schreibtisch, auf dem sich nur ein Bildschirm mit einer Tastatur befand. Die Arbeit war in Wirklichkeit öde, langweilig und stupide, denn sie bestand daraus, dass ich morgens einen großen Packen DIN A4 Blätter auf den Tisch gelegt bekam, den ich bis abends abarbeiten sollte. Auf jedem Blatt standen nun die Daten eines Kunden, dessen Zahlungsstand nicht ausgeglichen war. Nun gab ich die Versicherungsnummer in den vor mir stehenden PC ein und musste nach Kontoeinsicht meine finale Entscheidung treffen. Entweder ich konnte per Mausklick einen Brief an den Kunden verschicken, dessen Inhalt ich aus vorgefertigten Textblöcken zusammenstellen konnte. Oder ich konnte per Mausklick eine Zahlungserinnerung oder eine Mahnung verschicken. Oder ich konnte per Mausklick noch einen Monat abwarten, um dann den Fall erneut in meinem täglichen Stapel wiederzufinden.
Na toll, was ist das doch für eine innovative Arbeit, dachte ich mir nur. Und wie spannend. Wo war ich hier bloß gelandet?
Das war langweilig und stumpfsinnig. Daran musste ich mich erst einmal gewöhnen. Aber eigentlich war mir das damals alles egal. Hauptsache ich hatte irgendetwas Neues, was mich tagsüber beschäftigte. Das konnte mich das Geschehene zwar nicht vergessen lassen, wie auch, aber es konnte mich etwas ablenken. Und genau das brauchte ich jetzt, Ablenkung.
"Und was hat das alles jetzt mit Musik zu tun?"
Nerv nicht! Das kommt doch jetzt!
Und so kam es dann, das meine Frau und ich 1981 bei unseren neuen Arbeitskollegen Reni und Jürgen zu Hause eingeladen wurden. Dabei zeigte mir Jürgen voller Stolz sein Musikzimmer und seine kleine Sammlung von Musikinstrumenten. Darunter waren auch ein paar Keyboards, ein Drum Computer und ein gewaltiges 4-Kanal-Tonbandgerät, mit dem er 4 Musikspuren nebeneinander aufnehmen und dann alles zusammen abspielen konnte. Er zeigte mir, wie er nur mit dem Keyboard und der Drum-Maschine ganz einfach einen kompletten Musiktitel aufnehmen konnte. Dafür musste man normalerweise in ein professionelles Musikstudio gehen, doch er machte alles ganz alleine in seinem Zimmer. Wow, das musste ich jetzt unbedingt selbst einmal ausprobieren.
Als ich dann mehr beiläufig auf die Tasten seines Synthesizers drückte, traf es mich wie ein Hammerschlag. Wow! Ich war von der 1. Sekunde an völlig fasziniert von den Klängen, die aus diesem Kasten kamen. Ich hatte bis dato noch nie auf so einem Ding gespielt, doch dann passierte urplötzlich etwas Außergewöhnliches mit mir:
Es war so, als wenn ich von einem kleinen elektrischem Funken im Herzen getroffen wurde. Sodann öffnete sich in mir drinnen eine ganz neue und wunderschöne Welt. Diese Welt oder dieser Ort bestand aus ganz vielen Farben und Formen und es herrschte ein Gefühl von absolutem Frieden. Ich war gedanklich nicht mehr in Jürgens Zimmer sondern für ein paar Momente ganz an diesem zauberhaften Ort. Und dann kam mir die Erkenntnis: "Mein Gott, ich kenne diesen Ort." Ich kann es mit Worten kaum beschreiben, was ich da fühlte. Und dann Zack, war es auch schon wieder vorbei.
Was war da eben passiert? Ich hatte keine Ahnung. War das ein Traum? Nein, das war kein Traum, dafür war es zu real. Ich glaube, es tat sich für einen kleinen Moment lang ein Tor in eine andere Welt für mich auf und ich hatte die Gnade, einen kurzen Blick hineinzuwerfen.
Was ich damals nicht wusste: Dieses Tor würde sich schon ganz bald wieder für mich öffnen. Denn dieses Tor war mein Herz.
Was ich damals vergessen hatte: Musik berührte schon immer mein Herz. Und Musik hatte jetzt die Möglichkeit durch den Eisenring zu dringen und mich im Herzen zu berühren.
Stimmt ja, da war doch noch dieser Eisenring um mein Herz.
Und was ich ebenfalls vergessen hatte: Ich war zwar jetzt fast 30 Jahre, aber mein Racheprogramm aus der Kindheit gegen den Vater lief immer noch fleißig weiter. Ich hatte es nie gestoppt obwohl das Ziel meiner Rache mein Vater bereits tot war. Das kann doch nicht wahr sein? Wieso hatte ich das alles nur vergessen können?
Doch zurück zu Jürgen: Ab sofort MUSSTE ich mich so oft es ging mit Jürgen treffen. Ich wusste bis dato gar nicht, was ein Synthesizer war, geschweige denn, wie man so was schrieb, aber es war wie eine Sucht, denn ich konnte es kaum abwarten, bis ich endlich wieder auf diesem "Ding" klimpern konnte. Ich verlor dabei jegliches Zeitgefühl und es kam mir vor, als wenn ich etwas lang Verlorenes endlich wiedergefunden hatte. Es war dieses Gefühl von "zuhause angekommen" zu sein.
Wie auch immer, das hatte etwas mit mir gemacht, das konnte ich nicht so einfach wegpacken und vergessen. Natürlich war ab jetzt eine Sache völlig klar: Ich musste unbedingt auch so ein Teil besitzen. Koste es was es wolle! Aber ich konnte mich einfach nicht entscheiden, was für einen Synthesizer ich nehmen sollte. Anfang der 80er Jahre war der Beginn der Synthesizer-Ära und jede Woche kamen neue Modelle mit fantastischen Möglichkeiten auf den Markt. So überlegte ich nicht lange und kaufte kurzerhand mehrere Keyboards auf einmal. Ich brauchte aber auch noch ein Mischpult, Effektgeräte, Drum-Computer, Monitorboxen, Verstärker, und natürlich ein Tonband, mit dem man Sage und Schreibe "4 separate Tracks" aufnehmen konnte. Heute lächerlich. Damals eine Revolution! - Und was für eine Menge Geld das kostet!... Scheiß-Egal, man lebt ja nur einmal!
Gesagt. Getan. Nach ein paar Wochen hatte ich mir ein kleines Musik-Heimstudio im Keller eingerichtet. Auch wenn das ein kleines Vermögen gekostet hatte und mein Dispo jetzt aus allen Nähten platzte. Und ab sofort gab es für mich eine neue Zeitrechnung und die hieß: "Die Zeit VOR und die Zeit NACH meiner Entdeckung des Synthesizers." Diese Entdeckung sollte mein Leben in den folgenden Jahren entscheidend beeinflussen - und mein Konto entscheidend belasten.
Doch es gab da noch ein klitzekleines Problem: Ich hatte nämlich keine Ahnung, wie man auf einem Keyboard spielte. Ich kannte keinen einzigen Griff auf der Klaviertastatur, ganz zu Schweigen hatte ich irgendeinen Schimmer von Harmonielehre und natürlich kannte ich auch keine Noten. Und dann waren da ja auch noch die ganzen technischen Geräte zum Aufnehmen, die ich ja überhaupt nicht bedienen konnte. Tja, da haben wir den Salat. Und was nun?
Ab sofort gab es nur noch eine Devise für mich: Lernen, lernen, lernen, üben, üben, üben, denn mein Kopf war proppenvoll von Musik-Melodien und die wollten jetzt alle irgendwie raus aus meinem Kopf und gespielt werden. Es war so, als wenn ich unter einem Wasserfall von Melodien stand und alle im Minutentakt auf mich herabprasselten. Wie sollte ich diese Flut von Melodien nur behalten?
Und mir wurde auch klar: Mit Schummeln wie in der Schule komme ich hier nicht weiter. Hier hilft nur auswendig lernen, bis der Schädel qualmt. Ich wollte unbedingt lernen, wie ich meine musikalischen Ideen mit diesem ganzen elektronischen Zeug spiele und auf Tonband aufnehme. Und jetzt konnte ich mit einem mal auch verstehen, warum die anderen in der Schule keine Langeweile beim Lernen hatten so wie ich: Die hatten Spaß am Lernen, weil das Lernthema sie interessierte! Wow. Jetzt konnte ich das endlich nachvollziehen.
Doch wie sollte ich das zeitlich machen? Tagsüber arbeitete ich in der Versicherung, so blieb für die Musik nur noch die Nacht übrig. Was ich dann auch sofort in die Tat umsetzte. Und so verbrachte ich ab sofort fast jede freie Minute und fast jede Nacht mit meiner Musik und büffelte wie verrückt. Und dabei bemerkte ich, dass das Komponieren von eigenen Musiktiteln mir sehr leicht von der Hand ging, denn die Melodien sprudelten förmlich nur so aus mir heraus. Ich komponierte einen Titel nach dem andern und spielte wie ein Besessener.
Allerdings hatte ich jetzt kaum noch Zeit für meine Frau und für den Rest der Familie. Und so kam natürlich ganz schnell das, was kommen musste: Der Haussegen hing nach kurzer Zeit gewaltig schief und wackelte jeden Tag ein bisschen mehr. Auweia, das konnte so nicht weiter gehen.
Wie gut, dass meine Frau und ich da noch nicht gewusst haben, das mein kleines häusliches Musikstudio mir schon ganz bald nicht mehr genügen würde und dass das nur ein kleiner Vorgeschmack darauf war, wie viel Freizeit tatsächlich in den kommenden 10 Jahren mein musikalisches Ausleben noch in Anspruch nehmen würde. Meine immer klarer werdende Vorstellung, was ich mit Musik noch alles erreichen wollte, sollte unsere Ehe in den kommenden Jahren noch auf eine harte Probe stellen.
Und so ergab es sich, dass ich schnell mein heimisches Musikstudio verließ, um in einigen Live Pop-Rock Bands als Keyboarder und Songschreiber mitzuwirken. Natürlich ließen die üppigen Gagen der Live-Auftritte nicht lange auf sich warten. Sie bestanden überwiegend aus Freibier und einem fettreichen Abendessen so zwischen 3 und 4 Uhr morgens und das Publikum war zahlenmäßig sehr überschaubar. Mein Musiker-Leben spielte sich natürlich neben meinem "ordentlichen" Beruf als Versicherungsangestellter ab, wo ich morgens spätestens um 9 Uhr wieder frisch und munter vor meinem PC sitzen musste. Fortan litt ich tagsüber ständig an einer Krankheit, die hieß: Permanente Übermüdung und Schlafmangel.
1989, mit 37 Jahren, beschloss ich keine weiteren Live-Auftritte mehr mit meiner Band zu machen sondern mein Musizieren nur noch auf mein neu eingerichtetes Musik-Studio zu reduzieren. Somit verbrachte ich endlich wieder mehr Zeit zu Hause. Und so kam auch schnell der Wunsch, eine CD mit eigenen Kompositionen zu Hause zu produzieren und zu veröffentlichen. (Irgendwie mussten meine Investitionen ja auch mal Bares bringen). Glücklicherweise ergab sich bereits nach kurzer Zeit die Möglichkeit dazu, da ich einen Plattenvertrag zum Erstellen von CDs angeboten bekam.
Übrigens: Meine Ehe hat das alles gut überstanden, nicht zuletzt aufgrund der grenzenlosen Unterstützung meiner Frau.
Als ich Anfang der 80er voll in die Musik einstieg, sagte meine Frau einmal zu mir: "Peter, ich bin richtig neidisch auf Dich. Du hast endlich das gefunden, was wirklich Deins ist." Sie hatte damals noch keine Ahnung, dass sie schon bald IHRE wahre Bestimmung findet und sich dadurch ihr Leben von Grund auf ändern würde. Und ICH wusste damals noch nicht, dass IHRE Veränderung dazu führen würde, dass wir beide in 10 Jahren ein komplett anderes Leben führen würden. Stichwort Auswandern nach Ibiza
Durch mein großes musikalisches Interesse Anfang der 80er und die damit zwangsläufig verbundene Auseinandersetzung mit elektronischen Musikinstrumenten wie Synthesizern, Keyboards, Drum Maschinen und diesem ganzen elektronischem Zeug, habe ich das digitale Zeitalter und die ➚ digitale Revolution von Beginn an miterlebt. Angefangen vom ➚ analogen Synthesizer noch OHNE Internet, weiter über den einfachen Home-PC (➚ ATARI, COMMODORE) bis hin zum Internetzeitalter mit PC und Handy.
Doch als ich älter wurde und spätestens als die Schule anfing, kamen sie nur noch selten zu mir, bis sie irgendwann gar nicht mehr kamen. Und schließlich erinnerte ich mich nicht mal mehr daran, dass es sie überhaupt jemals gegeben hatte. Erst viele Jahre später, als ich schon längst erwachsen war, fielen sie mir wieder ein. Zuerst nur schemenhaft, doch dann kamen langsam immer mehr Erinnerungen zurück. Komisch, ich hatte das alles die ganzen Jahre völlig vergessen.
Doch als ich später meine künftige Frau Sylvia kennenlernte, kam bei mir alles Stück für Stück wieder zurück in mein Bewusstsein. Sylvia hatte schon seit ihrer frühesten Kindheit einen "direkten Draht nach oben." Für sie war es ganz natürlich, mit Engeln, mit Verstorbenen und anderen Energien von der geistigen Ebene sowie mit Tieren zu kommunizieren, so natürlich, wie ein Gespräch unter guten Freunden.
Und so begann es Mitte der 1980er Jahre, dass mir Sylvia immer mehr über ihre besonderen Fähigkeiten erzählte und mich auch immer öfters an ihren besonderen "Gesprächen" teilhaben ließ, bei denen ich erstaunliche Aussagen hörte. Diese Aussagen waren vorrangig für uns beide und für unser weiteres persönliches Wachstum bestimmt.
Als doch eher bodenständiger Mensch, war ihr "direkter Draht nach oben" für mich anfänglich natürlich etwas völlig Neues und sehr verwirrend. Gibt es so etwas wirklich? Kann man wirklich mit sowas wie Engeln und mit Verstorbenen sprechen? Kann das wirklich sein oder will meine Frau mich nur verscheißern?
Doch schnell merkte ich, dass Sylvias Botschaften und ganz besonders die Art ihrer Aussprache und die Wahl ihrer Worte, echt waren. Das war keine verarsche von ihr, dafür kannte ich sie schon zu lange und viel zu gut. Wow! Ich hatte ja keine Ahnung, dass so etwas tatsächlich möglich ist. Ich hatte das bisher als Spinnerei abgetan, wenn ich darüber hörte, dass Leute mit Engeln oder mit Verstorbenen aus der geistigen Welt redeten. Doch jetzt erlebte ich fast tagtäglich so etwas selbst, wovon die meisten von uns bestenfalls nur hörten.
Und allmählich öffnete sich für mich Stück für Stück eine ganz neue Welt und Weltanschauung und eine völlig neue Sicht- und Denkweise. Und plötzlich kamen auch immer mehr Erinnerungen an meine Kindheit und meine damaligen imaginären Freunde und Erlebnisse zurück.
Jetzt beschäftige ich mich nun schon seit Ende der 1980er Jahre intensiv mit dem Thema Licht und Schatten unserer Persönlichkeit sowie Aufarbeitung ungelöster Konflikte in der Familie, basierend auf meiner Suche nach Gründen und Antworten zu Problemen in meinem eigenen Leben und in der meiner Familie. Dabei wurde mir klar, wie wichtig die Erkenntnis über meine eigene Urverletzung, meine eigenen Schutzmechanismen und meinen eigenen Schatten war und welchen enormen Einfluss diese auf mein gesamtes weiteres Leben hatten. Das hatte ich ja überhaupt nicht gewusst!
Und bei meiner weiteren Suche merkte ich, dass ich die besten Antworten auf meine Fragen erhielt, wenn ich direkt mit den "Jungs und Mädels" von oben in der geistigen Ebene kommuniziere, da sie genau die richtigen Ansprechpartner für meine Fragen sind.
Siehe auch:
Jeder von uns ist auf die Erde gekommen, um hier, unter den Bedingungen des Polaritätsgesetzes, ganz bestimmte Erfahrungen und Emotionen bestmöglich zu erleben.
Wir sind alles andere als zufällig hier gestrandet und auch nicht zufällig in unsere jetzige Familie hineingeboren worden. Wir haben uns unsere Eltern, Familie und Umgebung für unseren Aufenthalt auf der Erde genau ausgesucht. Viele wichtige Faktoren für unser neues Leben wurden vorher mit allen beteiligten Personen abgesprochen, damit wir optimale Bedingungen für unser neues Leben und unsere Erfahrungswünsche vorfinden. Optimale Bedingungen, um unsere einzigartige Gabe bestmöglich zu erfahren. Und das betrifft die positive sowie die negative Seite unserer Gabe.
Doch auf diese besondere Art der rein gefühlsmäßigen Kommunikation "mit oben" musste ich zuerst vorbereitet und geschult werden:
Dieses komplexe Schulungsprogramm begann bereits in meiner frühen Kindheit, wovon ich damals natürlich nichts ahnte, und diese Schulung dauert bis heute an. Ich denke jeder von uns erlebt so etwas, auch wenn es nicht jedem bewusst ist.
Erst mit meinen Erfahrungen durch die jahrelange Schulung unserer Licht- und Schattenseiten, konnte ich mich irgendwann auf die Suche nach Gründen und Antworten zu meinen eigenen Problemen und die meiner Familie begeben. Heute kenne ich die Gründe bei mir und die Gründe in meiner Familie und habe die Antworten auf meine Fragen bekommen und dafür bin ich sehr dankbar, denn das hat mein Sehen, mein Denken und meine Bewusstheit völlig verändert.
Heute verstehe ich, warum mein Leben GENAU SO verlaufen musste, wie ich es erlebte und warum ich bestimmte Situationen GENAU SO immer und immer wieder erleben und erfühlen musste - auch die schmerzhaften Erfahrungen und die damit verbundenen Gefühle. Heute verstehe ich den übergeordneten Sinn dahinter und das es um weit mehr geht, als nur um meine Person oder die Personen in meiner Familie.
Mir wurde klar, dass mir meine spezielle Kommunikation und Wahrnehmung unserer Licht- und Schattenseiten nicht mal eben so zufällig zugeflogen kam sondern dass das einen tieferen Sinn haben musste. Das war kein Zufall, das war Absicht. Und da ich meine Wahrnehmung nicht mal eben so "abschalten" oder "ausknipsen" kann, weil sie sowieso permanent vorhanden ist, entschloss ich mich ganz bewusst dazu zu stehen und dafür die Verantwortung zu übernehmen.
Zu diesem Zweck installierte ich imaginär mein Herz als sichere Brücke in der Mitte zwischen dem Schatten auf der einen und dem Licht auf der anderen Seite, indem ich beiden Seiten meine Hände reiche und so allen Schattenanteilen die Möglichkeit biete, sicher über diese Brücke, über mein Herz, von einer Seite zur anderen zu gelangen, also vom Schatten ins Licht, wenn sie es denn möchten. Das betrifft sowohl alle Schattenanteile sowie verstorbene Personen, Tiere (siehe CD ANIMALS AMNESTY) und natürlich auch alle anderen Energien.
Für mich ist klar, dass diese beiden Welten oder beiden Seiten mit allen ihren Energien letztendlich sowieso zusammen gehören, man kann sie gar nicht trennen, weil sie nie wirklich getrennt waren. Außerdem kann eine Seite ohne die andere Seite gar nicht existieren. Nur zusammen sind sie ganz, sind sie eins - sind WIR eins. Und das Herz ist die Schaltzentrale zwischen den beiden Seiten, beiden Welten, beiden extremen. Das Herz vereinigt beide Seiten wieder zu einem Ganzen.
Imaginäre Lichtstationen und Klarheitsstationen
Als ich einmal meiner lieben Freundin Dorit, die ich schon seit der 4. Schulklasse her kenne, in einem Telefonat von meiner Arbeit berichtete, sagte sie zu mir: "Tja Peter, ich kümmere mich um die Lebenden und Du um die Verstorbenen." Und sofort nachdem sie es ausgesprochen hatte, war sie über ihre eigene Aussage so erschrocken, dass sie unser Telefonat abrupt beenden musste. Mir war sofort klar, dass ihre Aussage nicht ihre eigenen Worte waren, das war eine Botschaft für mich.
Solange wir den Sinn und die Botschaft unserer Persönlichkeitsanteile nicht wirklich verstanden und angenommen haben - und damit meine ich mit unserem HERZEN verstanden haben, nicht mit unserem Verstand - solange führen wir nur einen ewigen Kampf "gegen Windmühlen" (➚ siehe Don Quichotte), also einen ewigen Kampf gegen uns selbst - und dieser Kampf ist nicht zu gewinnen, weil er nur eine Illusion ist.
Übrigens: Das ist kein theoretisches Gelaber von mir, sondern basiert auf unzähligen eigenen Erfahrungen, da ich mich selbst mein halbes Leben lang im Kampf gegen meine eigenen Windmühlen befand. Ich weiß also genau wovon ich hier spreche.
Aufarbeitung ungelöster Familienkonflikte, Familienfehden oder langjähriger Streitereien
Meine Erfahrungen zum Thema Channeln und Medium
Doch für mich endet hier die übergeordnete Sichtweise nicht sondern sie fängt eigentlich erst richtig an. Denn ich glaube, dass man die wirklichen, die wahren Gründe von Situationen, Begegnungen und Personen erst so richtig erkennen und verstehen kann, wenn man seinen Blickwinkel, also seinen Standpunkt, von dem aus man schaut, immer weiter ausdehnt. Damit meine ich, dass man seinen Blickwinkel nicht nur auf die Situation oder die Person alleine begrenzen sondern auch gern mal Stück für Stück immer weiter ausdehnen sollte.
Ein gutes Beispiel ist hier Google Map oder Google Earth, also wenn man sich eine Landkarte oder einen Ort genau anschaut und dann immer weiter davon wegzoomt und aus einer immer höheren Entfernung betrachtet bis letztendlich die Erde als kleine Kugel übrig bleibt. Denn erst dann erkennt man, wie wichtig es ist, eine übergeordnete Sichtweise einzunehmen, denn nur so sieht man alles das, was sich neben der Erde befindet und irgendwie mit ihr zusammenhängt und von ihr abhängig ist. Alles auf, neben oder über der Erde, ist mit allem auf irgendwelche Art und Weise verbunden und jedes Lebewesen ist von anderen abhängig.
Und wenn man dann möchte, kann man die Distanz und den Standpunkt noch weiter ausdehnen, in dem man die Erde nicht nur allein sondern im Zusammenhang mit den anderen Planeten betrachtet, wie z.B. mit dem Mond und seiner Gravitationskraft, ohne den es auf der Erde keine Jahreszeiten und somit kein wirkliches Leben geben würde, und nur weil der Mond die Erdachse auf konstant 23,4 Grad hält. Das bedeutet, dass auch das Leben auf der Erde vom Mond abhängig ist, auch hier besteht eine existentielle Abhängigkeit. Und wenn man möchte kann man seinen Blickwinkel noch weiter ausdehnen, indem man unser Sonnensystem mit den Planeten betrachtet und deren Abhängigkeiten untereinander.
Man kann diese Betrachtungsweise jetzt immer weiter z.B. auf die Galaxien ausdehnen, bis unser Verstand nicht mehr mitkommt und streikt. Aber dieses Beispiel soll ja auch nur zeigen, dass wir Situationen und Personen nicht nur begrenzt betrachten sollten, so wie durch ein Schlüsselloch, sondern auch immer aus einer gewissen Distanz heraus, weil wir dann erst weitere Zusammenhänge und Abhängigkeiten erkennen.
Zudem denke ich, dass wir unsere irdische zeitliche Betrachtungsweise auch immer mal wieder ausdehnen sollten, also nicht immer nur in Erd-Stunden, in Erd-Tagen oder Erd-Jahren zu rechnen sondern auch mal in größeren zeitlichen Dimensionen zu denken. Was sind schon 80 oder 90 Lebensjahre eines Menschen gemessen am Alter der Erde oder unserer Galaxis oder des Kosmos. Vielleicht offenbart sich der Sinn einer heutigen Situation erst viele Jahre später, wenn der Mensch oder die beteiligten Personen schon längst von dieser Erde gegangen sind. Wir denken oft in viel zu kleinen zeitlichen Dimensionen und ziehen deshalb oft falsche Schlüsse im Heute, obwohl wir das Morgen noch gar nicht kennen.
So kann es schon mal passieren, wenn ich von einer Idee oder einer Vision soooo gepackt bin, dass ich alles andere Stehen und Liegen lasse, um mich ausschließlich nur mit dieser einen Idee befasse, um einen Weg zu finden es umzusetzen, es zu realisieren. Innerlich sehe ich bereits das Ergebnis oder das Resultat ganz klar vor mir. Ich weiß nur noch nicht genau, wie der Weg zur Umsetzung aussieht. Aber ich werde diesen Weg finden, daran besteht überhaupt kein Zweifel, egal wie lange es dauern wird.
Diese Einstellung liegt an meiner schon chronischen Zuversicht und festem Erfolgsglauben an hauptsächlich neuen, zukunftsorientierten Ideen und Projekten. Was heute von vielen Leuten noch als unmöglich, unrealisierbar, chancenlos, aussichtslos oder sogar als Science Fiction abgetan wird, ist für mich in den meisten Fällen schon total real, auch wenn es das heute noch nicht gibt. Ich bin dann immer wieder von Neuem erstaunt, warum das eigentlich noch niemand in die Tat umgesetzt hat.
Ich habe die feste Überzeugung, dass alles das, was wir uns in Gedanken vorstellen können, auch real umgesetzt werden kann.
Es gibt keine Grenzen - es sei denn, in unseren Gedanken.
Die Gedankenkraft: Unser wahres Kraftpotential
Und deshalb wurde es jetzt Zeit für die wichtigen Dinge in meinem Leben: Es wurde "Zeit fürs Leben"
So wie 1992 die Entscheidung, mit 41 Jahren, mein bisheriges Leben mit sicherem Job und Eigenheim komplett an den Nagel zu hängen, um mit meiner Frau nach Ibiza auszuwandern. Und das nur mit dem Hausstand, was gerade einmal in ein VW-Passat Kombi passt, plus unseren Tieren. Wir wollten dort unserem gemeinsamen Traum folgen und, quasi aus dem Nichts heraus, ein spirituelles Schulungszentrum für Bewusstseinsarbeit aufbauen.
Und so kamen wir nach drei Tagen und zwei Nächten Autobahn und vier Stunden Überfahrt mit der Fähre auf stürmischer See, am 11.01.1992 um zwei Uhr Nachts mit unserer völlig überladenen "Arche Noah" im Hafen von San Antonio auf Ibiza an. Wir, das waren meine Frau Sylvie und ich, unsere immer gut gelaunte Hündin Daisy, unsere 3 Katzen und ein winziger Teil unseres aufgelösten Hausstandes aus Deutschland, alles zusammen eingepfercht in unseren alten VW Passat.
Außer Daisy, die die ganze Reise über auf der Autorrückbank lag und alles als riesiges Abenteuer empfand und deren Frohnatur einfach nur bewundernswert war, war jetzt der Rest von uns ziemlich groggy, seekrank, übermüdet, hungrig und durchgefroren, als wir nach dieser Odyssee endlich auf Ibiza ankamen. Jetzt wollten wir nur noch in unser neues Zuhause und erst mal duschen und ausschlafen. Doch auf Ibiza war es jetzt Nacht und unseren Hausschlüssel bekamen wir erst morgen früh um 9 Uhr. Also steuerten wir die erstbeste Parkbucht an, hüllten uns in Decken ein und versuchten irgendwie noch ein bisschen zu schlafen.
"Warum hat mir eigentlich niemand gesagt, dass es auf Ibiza im Januar so arschkalt ist?" schnauzte ich schlechtgelaunt heraus, während mir vor Müdigkeit die Augen zufielen. Sofort erhob sich unsere bezaubernde Daisy von der Autorückbank und schleckte ihre feuchte Zunge freudig über mein Gesicht, als wollte sie sagen: "Ja, Ja! Spielen, Toben, Rennen! Kann ich jetzt endlich aus dem Auto raus und mich im Dreck und Matsch wälzen?"
"Oh Nein!" hauchte ich schlaftrunken, "Kann mal jemand diesen Hund erschießen!"
Wie war das jetzt noch mal: Also, unsere Jobs in Deutschland waren gekündigt und unser Eigenheim mit allem Hab und Gut waren verkauft, denn wir waren dabei unser altes Leben komplett hinter uns zu lassen und nach Spanien auszuwandern. Wir hatten nur noch das, was wir am Leibe trugen und im Auto verstauen konnten.
Irgendwie steckte uns der tränenreiche und emotionale Abschied von unserer Familie und unseren Freunden immer noch in den Knochen. Die taten ja alle so, als wenn sie uns nie wiedersehen würden und wir nach Timbuktu auswanderten. Dabei ging es doch nur nach Spanien, also quasi um die Ecke. Konnte sich denn keiner mit uns freuen?
Natürlich freuten sie sich mit uns, aber vor allem war es ein Abschied, ein Abschied der wehtat.
Erst später wurde uns so richtig klar, mit welcher drastischen Tatsache wir unsere Familie eigentlich konfrontierten, als wir mit unserer Auswanderungsentscheidung rausrückten. Meine beiden Nichten, die noch Teenager waren, fingen sofort an zu weinen und im Gesicht von Sylvies Eltern stand der pure Schock:
"Was wollt Ihr? Auswandern nach Spanien? Warum das denn? Und was ist mit Eurer sicheren Arbeit und Eurem schönen Haus? Und wovon wollt Ihr in Spanien leben? Um Himmels Willen Kinder, seid Ihr denn von allen guten Geistern verlassen?"
Das alles war erst vor kurzem passiert, aber irgendwie war es auch schon wieder so lange her. Unser komplettes altes Leben hatten wir nun hinter uns gelassen und waren seit Tagen zusammen mit unseren Tieren in unserem Auto zusammengepfercht.
Ja, wir waren tatsächlich auf dem Weg, in unser neues Zuhause.
Auf dem Weg, in unser neues Leben auf Ibiza.
Tatsache war, dass wir hier auf Ibiza keinen einzigen Menschen kannten und schon gar keine Freunde hatten, die uns erwarteten und uns vieles auf Ibiza zeigen könnten. Nein, wir kannten hier nichts und niemanden, geschweige denn hatten wir einen Job oder Einkünfte. Nichts, Nada. Wir hatten nur den Erlös unseres verkauften Hauses, das für die erste Zeit reichen sollte. Wir hatten keine Ahnung, was uns hier erwartete oder wie es jetzt weitergehen sollte. Und es wäre auch nicht schlecht, wenn wir langsam mal anfangen würden, spanisch zu lernen.
Aber dafür hatten wir eines: Wir hatten uns beide und unsere Liebe. Mit dieser Kombination würden wir alles schaffen. Damit verblassten Ängste, Sorgen und Nöte für einen Moment und wie von Zauberhand öffneten sich plötzlich Türen, die wir vorher gar nicht wahrgenommen hatten. Das war schon immer so, seit wir zusammen kamen. Und das war wohl auch die stärkste Kraft, die uns beide seit Anfang an verband und die jedes Hindernis, sei es auch noch so groß, aus dem Weg zu räumen vermochte. Und so hatten wir auch jetzt vollstes Vertrauen, dass wir mit unserer Entscheidung auszuwandern, genau das Richtige taten.
Und außerdem, was sollte schon schlimmes passieren? Schließlich hatten Sylvies Engel uns ja schon vor Monaten versichert: "Es wird alles anders werden, als Ihr Euch das vorstellt. Aber Ihr und Eure Tiere werdet immer genug zu essen haben und es wird alles gut ausgehen."
Na bitte. Was konnte denn da noch schiefgehen?
(Ohhhhh Hiiilllfffeee...!)
Ich kann gut verstehen, wenn viele das nur schwer nachvollziehen können und denken: "Das ist doch bekloppt. Wie kann man denn für eine wage Idee, für einen Traum, alles das, was man sich im Leben bisher erarbeitet hat, einfach so aufs Spiel setzen!"
Und wissen Sie was? Es war gut, dass ich damals auf mein Gefühl und meine innere Stimme gehört habe, denn unsere Zeit auf Ibiza wurde unsere abenteuerlichste, spannendste und beste Zeit unseres Lebens. Die Entscheidung, meinem Gefühl und Traum zu folgen, in ein fremdes Land auszuwandern und dort ein neues Leben anzufangen, weit weg von Familie und Freunden, ohne Job, ohne jemanden dort zu kennen, ohne zu wissen, was die Zukunft bringt, entgegen aller Ängste, war zu 100 Prozent richtig und die beste Entscheidung unseres Lebens. Wir fanden dort unser Glück, neue, tiefe Freundschaften und wahre Herzensverbindungen. Es war fast so, als wenn wir unsere "neuen Freunde", die wir dort fanden, schon ewig kannten und uns nach langer Zeit wieder begegneten.
Aus dringenden familiären Gründen entschlossen sich meine Frau und ich am 11.01.2011 auf Ibiza alles aufzugeben und wieder nach Deutschland zurück zu kehren und hier ein zweites Mal ganz neu zu beginnen.
Übrigens: Am 11.01. kamen wir auf Ibiza an und am 11.01. gingen wir wieder.
Nach 19 Jahren Ibiza mit jeder Menge Herausforderungen, Abenteuern, neuen Erfahrungen, tiefen Herzensbegegnungen und bleibenden Freundschaften, war es nun an der Zeit, sich um die Familie daheim zu kümmern und damit auch für einen abermaligen kompletten Neustart in Deutschland. Hier wohnen wir seit 2011 ländlich und etwas abgeschieden im Süden von Hamburg am Rande der Lüneburger Heide.
Mehr erfahren: Tschüss Deutschland! Hallo Ibiza! Wie alles auf Ibiza begann
Als ich mich dieser Frage immer intensiver widmete, begann für mich ein spannender Weg voller Abenteuer und Herausforderungen. Dabei bin ich im übertragenen Sinne auf hohe Berge gestiegen und hatte einen wunderbaren klaren und schier unendlich weiten Blick genießen können. Aber ich bin auch durch einige dunkle Täler gegangen und habe mir die tiefen Abgründe und Schluchten - meine eigenen Abgründe und Schluchten - genau angeschaut. Und was ich da gesehen habe, hat mir oft gar nicht gefallen. Aber wie heißt es doch so schön: "Der Weg zum Licht führt durch den Schatten."
Wie war es bei Ihnen und Ihrer Entwicklung? Haben Sie sich für die Rebellion oder eher für die Anpassung und das Leisten entschieden?
Haben Sie sich das auch schon mal gefragt?
Ganz besonders bei der Frage: WOVOR schütze ich mich ganz genau erkannte ich, dass es eigentlich immer nur um eine einzige Sache ging:
Als mir das immer klarer wurde erkannte ich, dass ich ein sehr genaues Empfinden habe, was andere Personen fühlen und denken. Allerdings fühle ich es nur dann, wenn die anderen das nicht offen aussprechen sondern im Verborgenen halten. Genauer erklärt:
Das alles ist keine Angeberei, Prahlerei oder Eigen-Lobhudelei. Nein, das ist ganz einfach eine Tatsache, zu der ich endlich stehen kann, auch wenn ich dafür viele Jahre gebraucht habe.
Ich möchte damit auch anderen Mut zusprechen, sich auf ihrem Weg der Bewusstwerdung niemals abbringen zu lassen. Hören Sie nie auf sich zu fragen:
Das sind enorm wichtige Fragen!
Natürlich können Sie sich vor diesen Fragen drücken, ausweichen, umgehen, veralbern oder so tun als ob. Und das wird auch sicherlich einige Jahre prima funktionieren, wenn's wieder mal brenzlig wird. Aber umso älter sie werden, desto häufiger und heftiger werden Ihre Probleme. Die anderen "Idioten" werden immer penetranter. Sie lassen einfach nicht locker. Es passiert immer und immer wieder.
Und wissen Sie warum das so ist? Weil SIE die Probleme bestellt haben!
Ja, SIE waren der Auftraggeber Ihrer Probleme!
Auch ich war der Auftraggeber meiner eigenen Probleme. Obwohl es noch viele Jahrzehnte gedauert hat, bis ich diese Erkenntnisse endlich auch als Tatsache akzeptierte. Besonders bei der Sache mit dem Scheitern, rebellierte mein Ego natürlich heftig: "Was? Ich scheitern? Pah! So ein Blödsinn!" Rückblickend betrachtet ist aber in der Vergangenheit genau das bei den Projekten passiert, die mir besonders am Herzen lagen, bei denen ich aber nicht voll und ganz mit meinem Herzen und meiner Sensibilität bei der Sache war.
Natürlich veränderte das grundlegend meine bisherige Denkweise und Wahrnehmung. Plötzlich bekam vieles einen Sinn. Jetzt verstand ich, warum ich mich so oft so beschi... fühlte oder völlig daneben benahm und warum ständig so merkwürdige Gedanken in meinem Kopf herumschwirrten. "Na klar! Das fühlt mein Gegenüber gerade." Wow. Jetzt bekam das Wort "Mitgefühl" und "Mitleid" plötzlich eine ganz andere Bedeutung für mich.
Übrigens:
Ich bin mir sicher, dass viele von uns über gleiche oder ähnliche Fähigkeiten verfügen. Einigen ist das bereits bewusst. Vielen von uns ist das wahrscheinlich überhaupt nicht klar.
Lebst Du wirklich DEIN eigenes Leben oder eher die Erwartungen anderer?
Erinnere Dich, WER Du wirklich bist!
Durchschaue das große "Lebens-Theater", das wir alle hier auf der Erde spielen. Nimm eine übergeordnete Sichtweise ein und erkenne den Sinn dahinter. Erkenne DEINE Rolle in diesem Spiel und die Rolle Deiner Mitspieler. Kennst Du Deine wahren Gaben und Qualitäten? Mehr erfahren...
Egal welche "Wahrheiten" auch immer auf mich einprasselten. Egal mit welchen Analysen, Hochrechnungen, Tatsachen, "Realitäten" oder auch "Fakten" oder "Beweisen" man mich auch immer überzeugen wollte, ich habe es niemals bereut, wenn ich bei alledem ganz allein nur auf meine innere Stimme hörte. Und das fühlte sich endlich gut und richtig für mich an.
Meine innere Stimme ist in jeder Situation mein alleiniger Wahrheitsfinder. Sie ist zu einem liebevollen Begleiter und zu einem wahren Herzensfreund geworden. Und dieses "Herz-Werkzeug" sehe ich als mein größtes Geschenk an, das ich für mein Leben mitbekommen habe.
Wie finde ich meine eigene Wahrheit? Ganz einfach: Frag' Dein Herz.
Stellvertretend für jeden von uns:
...und noch so vieles, vieles mehr, wie Führerschein, erstes Auto, erste Freundin.
Woran erinnern Sie sich noch alles?
Wenn ich mir das in Erinnerung bringe, dann sehe ich es als Gnade an, dass ich in einem freien Land geboren und aufgewachsen bin mit all den dazugehörigen Privilegien und Menschenrechten. Das betrachte ich als Geschenk für mich, denn meine ganz selbstverständlichen Freiheiten sind für die meisten Menschen und Völker - und Tiere - auf dieser Erde heute immer noch unerreichbar - trotz unser doch so hoch gepriesenen menschlichen Zivilisation.
Übrigens Zivilisation wird so definiert: Als Zivilisation wird eine komplexe menschliche Gesellschaft bezeichnet, bei der die sozialen und materiellen Lebensbedingungen durch wissenschaftlichen und technischen Fortschritt ermöglicht und von Politik und Wirtschaft geschaffen werden. ➚ Quelle: Wikipedia
OK, unsere heutigen Lebensbedingungen werden also durch wissenschaftlichen und technischen Fortschritt ermöglicht und von Politik und Wirtschaft geschaffen.
Und wo ist der Aspekt Menschlichkeit? Sollte das nicht grundsätzlich über allem auf der Erde stehen?
Und sind wir Menschen und unsere Gesellschaft denn überhaupt (schon) menschlich in der Lage Menschlichkeit in unsere heutigen Lebensbedingungen mit zu integrieren?
Ich glaube JA! Das können wir!
Denn wir lernen jeden Tag dazu.
Aber das größte Geschenk was ich bekam war, dass ich den wahrend Grund erfahren durfte, warum ich in meiner Jugend so lange so tiefe negative Erfahrungen erlebt und gelebt habe. Seitdem ich den Grund dafür weiß, verstehe ich den tieferen Sinn, der dahinter steht. Jetzt verstehe ich viel besser, wie wichtig diese negativen Erfahrungen für mein späteres Leben sein sollten.
Hier kommt der Grund: Nur deshalb, weil ich in meiner Jugend so tiefe NEGATIVE Erfahrungen machte, konnte ich später auch als Erwachsener genauso tief im POSITIVEN auf Erlebnisse und Ereignisse reagieren. Und das bezogen auf mich selbst und auch bei anderen.
Dieses Negativ-Positiv Verhältnis oder Zusammenspiel oder Bedingung, war eine mächtige Erkenntnis für mich, die dazu beitrug, dass ich auch endlich Frieden mit meiner negativen Vergangenheit schließen konnte, mit der ich so lange haderte.
Heute bin ich für jede Erfahrung dankbar, die ich machen durfte, auch für die schmerzhaften und leidvollen Erlebnisse. Heute habe ich den tieferen Sinn dahinter verstanden, oder wenigstens einen Teil davon, was wiederum dazu führte, dass ich meine Erfahrungen, und ganz besonders die schmerzhaften, entsprechend würdigen, wertschätzen und anerkennen konnte, denn all das hat dazu beigetragen, dass ich (wieder) zu dem Menschen wurde, der ich wirklich bin.
Übrigens:
Problem bedeutet = das Vorgeworfene, das Vorgelegte, das, was uns (zur Lösung?) vorgelegt wurde.
Komisch, dass wir Probleme immer als negativ und schrecklich ansehen: "Ohje. Da gibt es ein Problem."
Warum Ohje? Warum nicht: Danke für die Lösung. Denn das Problem ist die Lösung.
Doch wie so oft im Leben: Man kann jemanden einen Lottoschein mit 6 Richtigen direkt vor die Nase halten und sagen: "Bitteschön, hier ist die Lösung Deines Problems, genau vor dir, Du brauchst nur zugreifen."
Doch was passiert? Derjenige schaut Dich verwundert an und sagt: "Was meinst Du damit?" Er sieht die Lösung nicht, obwohl sie genau vor ihm liegt.
Probleme sind "Geschenke" des Lebens
Bitte bedenken Sie:
Wir alle sind mit einem unsichtbaren, kosmischen Band miteinander verbunden und jeder unserer Handlungen oder Taten sowie jeder unserer Gedanken, hat direkte Auswirkungen auf unser Umfeld sowie auch auf alles andere auf dieser Erde und noch weit, weit darüber hinaus. Deshalb sind wir in jeder Sekunde der ALLEINIGE Schöpfer unserer eigenen Realität. Den meisten von uns ist das nicht wirklich klar. "Na ich weiß nicht. Kann das wirklich sein?" Wir haben schlichtweg vergessen, wer wir wirklich sind und welche fantastischen Möglichkeiten uns in jeder Sekunde unseres Lebens zur Verfügung stehen, denn dann würden wir erkennen, welche Wunder in jedem Augenblick um uns herum geschehen.
Unsere Gedanken und Sprache sind mächtige Werkzeuge
Auf jeden Fall habe ich EINE Lektion im Leben ganz sicher gelernt: Ich öffne jetzt immer VORHER eine Tür, bevor ich durch sie hindurch gehe. Na ja, jedenfalls immer öfter...
Herzlichst, Ihr Peter Reifegerste
Oder Sie haben felsenfeste Argumente, die absolut dagegen sprechen, dass Sie jetzt beginnen:
"Also jetzt passt es nun wirklich überhaupt nicht! Heute habe ich wirklich wichtigere Dinge zu tun! Ich hab ja schließlich auch noch eine Familie zu versorgen oder einen Beruf, um den ich mich kümmern muss. Irgendwoher muss ja das Geld kommen. Also SOOO einfach ist es nicht getan."
So ein Quatsch!
Vielleicht haben Sie auch Argumente wie fehlende finanzielle Mittel, fehlende Zeit, Beruf, Partner, Eltern usw., dann möchte ich Ihnen sagen: Das sind alles faule Ausreden. Sie haben nur kein Vertrauen in Ihre eigenen Fähigkeiten. Wenn Sie es wirklich von Herzen wollen, dann fangen Sie einfach an. Der Rest kommt von ganz allein.
Bitte denken Sie immer daran: Sie sind ein großartiger Mensch, der über fantastische Ideen, geniale Fähigkeiten und über ein riesiges Energie- und Machtpotential verfügt.
Gehen Sie auf die Suche nach Ihren Fähigkeiten. Sie werden staunen, welche Türen sich dann plötzlich für Sie öffnen.
Bedenken Sie auch: Bei allem, was wir Menschen erschaffen und vollbracht haben, gab es am Anfang immer EINE Person mit diesem, einen Traum. Alles beginnt mit einem Gedanken, einer Idee, einer Vision, einem Traum. Und Träume bleiben solange Schäume, bis man sie in die Tat umsetzt.
Zusammenfassung Peter Reifegerste |
---|
Schule, Ausbildung, Beruf, Berufung
1952
Geboren am 4. April 1952 in Ratzeburg
1959
Einschulung Hamburg Meiendorf
1962-1968
Schule Hamburg Bramfeld
1968-1970
Handelsschule Hamburg Eilbektal
1970-1974
Ausbildung Radio- und Fernsehtechniker (abgebrochen)
1974-1975
Aushilfe in Behörde, Aushilfe in Versicherung, Praktikum im Einzel- und Großhandel
1975-1977
Ausbildung zum Bürokaufmann
1977-1981
Beruf (angestellt): Lebensmitteleinkäufer im Großhandel
1981-1992
Beruf (angestellt): Versicherungsangestellter
Des Weiteren: Musiker-Ausbildung (Autodidakt): Harmonielehre, Keyboardspielen, komponieren, arrangieren, mischen in Verbindung mit analogen & digitalen Synthesizern (Keyboards) und weiterem Studioequipment. ➚ Was ist Harmonielehre? Ausbildung (Autodidakt) in MIDI. MIDI steht für "Digitale Schnittstelle für Musikinstrumente" und ermöglicht es, dass Musikinstrumente untereinander und mit Computern kommunizieren. MIDI überträgt KEINE Audiosignale sondern nur Daten. MIDI ist heute immer noch Top-Aktuell. ➚ Video: Was ist MIDI? Eigenes Tonstudio eröffnet. Beruf (selbständig) als Musiker & Komponist. Aufbau und Mitwirken in einigen Musikbands (keine Coverbands oder Hochzeitsbands) sowie Studioformationen. Später Produktion und Veröffentlichung eigener CDs. Mehr erfahren
1992-2011
Auf Ibiza gelebt
Spirituelle Ausbildung in Bewusstseinsarbeit: Kosmische Gesetzte, eigene Licht- und Schattenseiten, Gaben und Fähigkeiten, Denk- und Glaubensmuster, Schutz und Schutzmechanismen, übergeordnete Sicht- und Denkweise, lernen echte Liebe, Annahme und Herzensqualität zu leben. ➚ Was ist Bewusstseinsarbeit? Mit Ehefrau die "Lichtgruppe Ibiza" gegründet und geleitet. Mit Ehefrau Aufbau und Leitung eines spirituellen Schulungszentrums für Bewusstseinsarbeit. Bau der dazugehörigen Website United-Spirit-Center.com sowie Erstellung und Veröffentlichung aller deren Inhalte. Unterstützung beim Aufbau eines Tierheims sowie langjährige karitative Mitarbeit in der Tierhilfe DUO-Ibiza. ➚ zur Website. Ausbildung in Kunstgalerie Galeria Can Daifa: Restaurierung von antiken Gemälden und Bilder- und Spiegelrahmen sowie alten Möbeln, Leuchtern, Lüstern & Lampen. Ausbildung: Restaurieren und Wiederaufbauen von alten Fincas nach ursprünglichen Methoden mit Natursteinen und Naturhölzern. 2000: Ausbildung zum Webdesigner (Autodidakt) inkl. HTML (Hypertext Markup Language), um einen Webinhalt zu erstellen sowie die Computersprache CSS (Cascading Style Sheets), um Websites zu designen sowie das Grundwissen von PHP, das ist eine Skriptsprache speziell für Webentwicklungen. ➚ Was ist ein Webdesigner? ➚ Was ist HTML? ➚ Was ist CSS? 2000: Ausbildung (Autodidakt) in den Bereichen SEO Suchmaschinenoptimierung und E-Commerce ➚ Was ist SEO Suchmaschinenoptimierung? ➚ Was ist E-Commerce? 2000: Beruf (selbständig) in den Bereichen Webdesigner, SEO-Experte und E-Commerce ➚ zur Website 2003: Zusammen mit Ehefrau Damen Tunikas, Damen Kaftane und Damen Blusenjacken nach eigenem Style speziell für Übergrößen designet, produziert und in eigenem Onlineshop verkauft. ➚ zum Onlineshop 2009/2010: Abschied nach 17 Jahren von unseren 4 großen Hunden und treuen Begleitern. Ende 2010 Abschied von Ibiza. Hello Again Germany.
2011
Wieder zurück in Deutschland
Beruf (selbständig) in den Bereichen E-Commerce, Webdesigner und SEO Suchmaschinenoptimierung ➚ zur Website 2014: Entworfen: Software-Programm SavTee® zur Einbindung von mehreren Onlineshop-Systemen sowie dessen gleichzeitige zentrale Live-Editierung inkusive aller wichtigen SEO-Arbeiten jedes Systems. ➚ zur Website 2014: Entworfen: Neuartiges WordPress SEO Plugin SavTee® für zentrale SEO und Inhaltspflege. ➚ zur Website 2014: Entworfen: SEO "Plugin" für statische Websites. ➚ zur Website
2021
Beruf: Menschlichkeit
Beruf im Sinne von Berufung, also mir klar zu machen, das "Mensch zu sein" letztendlich bedeutet, nur noch dem "inneren Ruf", nur noch dem Herzen, MEINEM Herzen zu folgen, weil einfach kein anderer Weg mehr möglich ist, ansonsten würde ich mich ständig selbst belügen. Da ich seit frühester Kindheit Kommunikator, Vermittler und imaginäre Brücke für alle Licht- und Schattenenergien zwischen der weltlichen und der geistigen Welt bin, ist dies nur ein weiterer Schritt. |
Projekte & Websites
2003
➚ eBay Shop-Big-Feeling Tunikas & Kaftane in Übergrößen
2004
➚ Mr-Ibiza.de SEO & Webdesign
2008
United-Spirit-Center.com Spirituelles Schulungszentrum für Bewusstseinsarbeit
2008
2010
Die Illusion erwachsen zu sein e-book Website
2010
Einfacher geht es nicht e-book Website
2011
➚ Suchmaschinenoptimierung-pr.de SEO & Webdesign
2011
➚ Big-Feeling.de Tunikas in Übergröße
2020
➚ SavTee.de WordPress SEO Plugin + Software System
2021
➚ Lichtstationen.de Imaginäre Lichtstationen und Klarheitsstationen
2021
➚ TransFear.de Imaginäre Angst-Empfangsstationen
2021
➚ Menschlichkeit.info Die Ära der Verschmelzung
|
Musiker, Komponist, Produzent
1980er
1981-2005
CDs und Discografie
1990
CD WEITES LAND
![]() Mehr erfahren
1992
CD ANIMALS AMNESTY
![]() Mehr erfahren
1992
CD NEW BEGINNING
![]() Sinn und Aufgabe der CD: Über Musik vergrabene, verdrängte oder vergessene Gefühle, Emotionen und Erinnerungen wieder ans Licht bringen. Mehr erfahren
2000
2000
Meine (heute legendären) Synthesizer in den 80ern
Kawai K1
PCM waveforms
Baujahr 1988 NP ca. 1.500 DM
➚ Video: Sound DEMO
Korg M1
digital
Baujahr 1988-1994 NP 4.590 DM
➚ Video: Sound DEMO
Korg POLY-61
analog
Baujahr 1982 NP 3.200 DM
➚ Video: Sound DEMO
Korg MS-20
analog monophone
Baujahr 1978-1983 NP 1.500 DM
➚ Video: Sound DEMO
Moog Minimoog
analog monophone
Baujahr 1970 NP 6.000 DM
➚ Video: Sound DEMO
Moog Source
analog monophone
Baujahr 1981 NP ca. 2.000 DM
➚ Video: Sound DEMO
Oberheim Xpander
analog
Baujahr 1984-1988 NP ca. 10.000 DM
➚ Video: Sound DEMO
PPG Wave
Wavetable
Baujahr 1981-1982 NP ca. 12.000 DM
➚ Video: Sound DEMO
Roland Jupiter-6
analog
Baujahr 1983 NP 6.300 DM
➚ Video: Sound DEMO
Roland U-220
ROM Player
Baujahr 1989 NP 2.100 DM
➚ Video: Sound DEMO
Roland AX-Synth
Umhängekeyboard
Baujahr Anfang der 1980er NP 995 DM
➚ Video: Sound DEMO
Yamaha DX7
FM-Synthese
Baujahr 1983-1987 NP 4.730 DM
➚ Video: Sound DEMO
Yamaha DX7II
FM-Synthese
Baujahr 1987 NP 4.750 DM
➚ Video: Sound DEMO
Yamaha TX7
FM-Synthese
Baujahr 1984 NP ca. 900 DM
➚ Video: Sound DEMO
Yamaha TG77
FM-Synthese
Baujahr 1989 NP 2.900 DM
➚ Video: Sound DEMO Meine Drumcomputer in den 80ern
Roland TR-808
Drum Maschine
Baujahr 1982 NP 1.900 DM
➚ Video: Sound DEMO
Roland TR-505
Drum Maschine
Baujahr 1986 NP 650 DM
➚ Video: Sound DEMO Mein Tonstudio Equipment in den 80ern
Atari 1040ST
Personal Computer
Atari ST war damals der angesagte ➚ Personal Computer (PC), so lief über ihn, neben den unzähligen Video-Spielen, auch das Textprogramm ➚ StarWriter inkl. Drucker.
C-Lab Notator SL
MIDI Sequenzer Software
Baujahr 1989-1992 NP 750 DM
+ Export Midi Expansion + Unitor 2 midi interface 1.000 DM ➚ Video über Combi Atari ST mit Notator SL 16-Kanal Mixer
![]() 16-Kanal Mixer von 1985
Baujahr 1989 NP 6.500 DM
Ibanez 6-Kanal Mixer
![]() Ibanez 6-Kanal Mixer von 1985
KM-60 von 1983 NP 650 DM
➚ Video: Sound DEMO Teac Tonband
![]() Mein Teac 38 8-Kanal Tonband von 1987
Teac Tasam 38 8-Kanal 1/2 Zoll Tonband von 1987 NP 5.745 DM
+ 8-Kanal Noise Reduction 1.500 DM Sony Tonband
![]() Meine Schönheit von 1973 das Sony Tonband TC-758
TC-758 2-Kanal 1/2 Zoll von 1973 NP 1.500 DM
zum Mastern
DAT Recorder
Taperecorder
zum Mastern NP 2.000 DM
Doppel Tape Deck
Recorder
zum Herstellen von DEMO-Kompaktkassetten NP 1.000 DM
Div. Effektgeräte
Hall, Echo, Equalizer usw. ca. 2.000 DM
Sony Verstärker
![]() Meine Schönheit von 1971 der Sony Verstärker TA-1150 NP 800 DM
TA-1150 von 1971 NP 800 DM
Sony Receiver
![]() Meine Schönheit von 1971 der Sony Receiver STR-6045 NP 900 DM
STR-6045 von 1971 NP 800 DM
Sony Plattenspieler
![]() Mein Sonny Plattenspieler PS-4750 von 1974 NP 750 DM
PS-4750 von 1976 NP 650 DM
Zeck Boxen
![]() Die großartigen Zeck 15/3 Boxen von 1985
15/3 von 1985 Paar NP 1.600 DM
Revox Plenum B
Lautsprecher
2 Boxen von 1983 Paar NP 2.200 DM
Div. Flight Cases
Transportkisten
von Amptown in Hamburg 1.000 DM
|
Ruhestätten Mein Vater (1980), meine Mutter (1999) und meine Frau Sylvie (2016) sind auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg beigesetzt. Meine Schwester Renate hatte eine Seebestattung (2009) auf der Ostsee. |
Siehe auch:
COSMOPOLITAN 09/1995:
"Sylvia und Peter gaben 1991 in Hamburg Job und Haus auf und wanderten nach Ibiza aus."
Die Lichtgruppe Ibiza, gegründet von Sylvia und Peter Reifegerste, existierte von 1992 bis 2011. Mehr erfahren
Autor: Peter Reifegerste